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Schwanensee

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Reich des Drachen

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Das Geheimnis meiner Liebe

Im Palast regierte Pandemonium, die Menschen wurden von bösen Zaubersprüchen überholt. Die Höflinge verwandelten sich in Statuen, blind, in Stein verwandelt, jemandes Haut war mit Pflanzen bedeckt, jemandes Eis. Niemand verstand, was mit ihnen geschah.

Diana sprang vor und ging durch den Lärm und die Menge. Sie allein blieb von Magie unberührt.

Der Geist des Bösen kroch in den Palast, und jetzt war alles hier in seiner Macht. Alles verschmolz in trüber Dunkelheit, nur die wahnsinnigen Schreie von Menschen, die dazu verdammt waren, Opfer des Bösen zu werden, waren zu hören.

Es ist alles wegen ihr passiert. Sie verliebte sich in zwei auf einmal. Einer von ihnen war hell und der andere war dunkel, aber welche von ihnen liebte sie mehr: der eine, der ein schöner Prinz ihrer Träume war, oder der andere, düsterer Engel. Sie alle waren durch das Geheimnis der Hexerei miteinander verbunden, und jetzt starben nicht nur ihre Seelen, sondern auch das Leben aller, die am königlichen Hof standen.

«Diana», flüsterte ihr eine dumpfe Stimme zu, und als würde sie aus einem schrecklichen Traum erwachen, sah sie sich um, aber überall herrschte der gleiche Albtraum.

Die Menschen flohen in verschiedene Richtungen und versuchten zu überleben, aber sie konnten nicht vor ihrem Tod und vor dem neuen rücksichtslosen Herrscher der Welt gerettet werden.

Diana wusste eines, sie musste um jeden Preis hier raus, um dem zu helfen, den sie liebte.

Die scharlachroten Samtvorhänge flogen vor ihr auf, und sie befand sich im dunklen Gang zum Thronsaal. Diana trat unsicher vor, wohin alles zuvor ihr gehörte, wurde aber jetzt in den Besitz des Todes.

Alles in der Halle schien still zu stehen, kein Geräusch, kein Schritt in der tödlichen Stille.

Die goldene Krone leuchtete auf dem roten Samt des Throns, als würde sie dort von der Hand des Schicksals selbst gezeichnet. Jetzt bedeutete es nur ein Schicksal für diejenigen, die es trugen – den Tod.

Diana bemerkte, wie ein schwarzer Schatten in der Nähe des Throns aufblitzte und ihre Augen voller Entsetzen waren. Sie versuchte, mit ihren Augen die schnelle Bewegung einer obskuren Gestalt zu verfolgen und sah sich plötzlich mit ihren Augen einer kleinen Erhebung gegenüber, er war noch nie hier gewesen.

Sie sah genau hin, und tatsächlich gab es etwas, das wie ein goldener Becher aussah, aber was konnte es bedeuten. Ein weiterer Moment, und Diana schrie vor Schreck auf, ein Blutstropfen floss an den Rändern des Bechers entlang und vermischte sich mit den scharlachroten Bächen, die aus den Lippen des jungen Königs flossen.

Die königliche Krone wurde nicht sein Leben, sie wurde sein Fluch, und jetzt lag er auf dem Marmorboden, sein Haar war über die kalten Platten verstreut. Wie jung und schön er war, aber die Umarmung des Todes verdichtete sich über ihm wie über die Flamme eines liebenden Herzens, und sein letztes Wort war:

«Diana».

Sie beugte sich über die kühle Leiche.

«Nein, stirb nicht», flüsterte sie, «verlass mich nicht.

Ein Blitz traf die Dunkelheit um sie herum, bevor Diana die dunkle Gestalt eines großen und finsteren Mannes stand.

«Du hast ihn getötet,» brach aus Diana aus.

«Er musste sterben», kam die kalte Antwort, «erinnere dich, Diana, du solltest meine Liebe werden, wir wurden durch meine und deine Geburt miteinander verlobt, wo die Kräfte des Lichts auf die Kraft der Dunkelheit trafen, sagte ein entfernter Stern in meinem Leben Es wird nur eine Liebe geben, und ich habe mich wirklich verliebt.»

Sie wusste, dass das Genie des Bösen, der Herr der Nacht, der Herrscher der dunklen Mächte oder der Teufel selbst vor ihr stand, aber er wurde so wegen ihr, nur sie war für alles verantwortlich, aber keine Liebe konnte sein Herz davor bewahren, den Mächten zu verfallen böse.

Die Dunkelheit konnte seine Schönheit nicht töten, aber nichts wirklich Schönes blieb in seiner Seele, ein blasses Gesicht, schwarze lange Kleider, wie das Kleid eines Zauberers – ein Hexenmeister, aber nicht der Prinz ihrer Träume, und nur seine Augen, ja, es waren Augen, die so viel Hexerei ausdrückten und verführerische Schönheit, wie viele waren nicht auf der ganzen Welt. Was für eine Person stand vor ihr? Welches schreckliche Geheimnis versteckte sein Herz? Nur sie wusste davon. Sie allein liebte ihn, obwohl sie den blutrünstigen Geist seiner dunklen Kraft hasste. Sie allein war die Liebe eines bösen Genies, aber niemand wusste davon, es war das Geheimnis ihrer Liebe.

Die Königin stand neben dem Schatten früherer Liebe, aber dieser Schatten, dieses Genie der Dunkelheit, war jetzt stärker als je zuvor.

Ein böses Lächeln leuchtete auf seinem Gesicht, aber es war das bittere Lächeln der verlorenen Liebe.

Er wusste alles, alle Geheimnisse der Welt und der Schatten, der Erde und des Meeresbodens, Liebe und Trauer, aber der Stolz der Schönheit ruinierte ihn, er war machtlos vor ihrem gebieterischen und traurigen Blick. Ein rücksichtsloser Mörder, ein heimtückischer Teufel, ein allmächtiger Herr des Bösen, er stand vor ihr, aber sie hatte keine Angst vor ihm, dem einzigen von allen.

Aber nicht nur die Erinnerung an das Böse war in ihm verborgen, es gab auch einen Moment des Lichts, den einzigen klaren Moment in seinem Leben, er regierte über die Welt der Schatten, sondern Erinnerungen herrschten über sie, und dies war ihr grimmiger Sieg.

Jetzt war er ein Gewinner, aber das gefiel ihm nicht, weil er selbst von einer irdischen Schönheit besiegt wurde.

Ihre Augen trafen sich für einen Moment, aber dieser Moment schien ihnen eine Ewigkeit, sein dunkler Blick und die klaren Augen der Königin, wie eine dunkle Vereinigung eines Engels und eines Dämons. Die Dunkelheit trennte sie nicht mehr und der Unterschied zwischen ihnen auch nicht. Diana gab sich damit ab, dass es in ihrem Leben zwei Lieben gab: dunkel und hell, heimtückisch und edel, Hexerei und schön, und wer wusste, welcher von ihnen stärker war als der andere.

Diana stand regungslos da. Nichts war mehr wichtig: nicht die Leiche, die vor ihr lag, nicht die Qual der Menschen, nicht die Gefahr, die in der Ferne auf sie wartete. Seltsamerweise wurden Dämon und Schönheit durch ein Gefühl über Leben und Tod zusammengebracht. Wie schade, dass sein Herz zur Dunkelheit gehörte. Und ihre Seele war zwischen einem dunklen Engel und einer anderen, stärkeren und leichteren Liebe hin und her gerissen.

Ein Hexenwind strömte in die Halle und zog ihr blondes Haar aus den Schultern, aber jetzt schlossen sich ihre Hände, und es war nicht die Stimme des Teufels, sondern die Stimme eines unglücklichen Liebhabers, der flüsterte:

«Diana.»

«Diana», dieses Geräusch, wie das Geräusch einer Art Hexerei, hallte in ihren Gedanken wider, und sie verfluchte ihren Namen, der für zwei unglückliche Seelen zum Symbol der Liebe und des Todes wurde, und dann eine völlig andere und traurige Stimme desjenigen, der vor wenigen Minuten gestorben war, sprach ihren Namen aus.

Dianas Augen öffneten sich sofort und jetzt war nicht einmal ein Schatten der Hexerei in ihnen, ihr Wille war stärker als die Täuschungen der Dunkelheit, und wenn diese Nacht bereit war, der Moment ihres Todes zu werden, musste sie sie mutig akzeptieren.

«Rothbert ist der König eines dunklen Landes, der König der gewalttätigen Macht», sagte sie und versuchte, den Schmerz mit lauten Worten sowie die Tränen, die in ihre Augen kamen, zu übertönen. «Welche Menschen könnten dich als ihren Meister wählen, welche einsame Seele könnte das dunkle Herz des Königs des Bösen lieben…»

«Erinnerst du dich, Diana», sagte er, «du hast alles vergessen, aber ich erinnere mich an den einzigen hellen Moment in meinem Leben, und ich werde ihn nie vergessen.»

«Du bist der Herrscher der Dunkelheit geworden, die ganze Welt zittert vor deinem Namen, es gibt nichts zu verbergen, du bist die Ursache für das Grauen, das sich hier niedergelassen hat, aber warum, wegen was bist du so geworden?»

Sie wartete auf eine Antwort, aber er hob nur traurig seinen Blick und sah ihr direkt in die Augen, eingehüllt in ein trauriges und ungelöstes Rätsel.

«Wegen dir», sagte er.

«Nein», sie wandte sich ab und eine Träne rollte über ihr schneeweißes Gesicht.

«Von nun an werde ich dieses Land besitzen», wurden seine schicksalhaften Worte gehört, «aber meine Macht wird nicht hier sein. Alles um mich herum, ob ich es mag oder nicht, muss dunkel und schrecklich werden. Bosheit und Tod werden hier herrschen, und ich muss ihr König werden. Ich sollte nicht auf menschliche Schreie hören, ihr Leiden fühlen, ihr Schicksal bereuen. Mein Schicksal hat ein solches Schicksal für mich vorbereitet, es ist für mich genauso grausam wie für alle anderen, aber je mehr Schmerz in meinem Herzen, desto stärker die Fesseln der Leidenschaft und des Todes, also teile es mit mir, sei meine Königin!»

Diana drehte sich um und sah in den dunklen Teich seiner Augen. Woher kam der Mensch in der finsteren Welt des Fürsten der Dunkelheit? Der Vorschlag war eher ein Traum.

«Ich kann nicht», flüsterte Diana und im selben Moment rutschte ihr der goldene Ehering aus der Hand.

«Dann, was auch immer passiert», sagte er, und sobald es auf den Boden fiel und auf die Marmorplatten traf, donnerte ein Donnerschlag in der Ferne, und es schien, in ihrem Herzen. Der Himmel über dem Palast wurde dunkel, verwandelte sich in eine blaue Hölle und platzte vor einem schrecklichen Gewitter. Helle Blitze spalteten den grünen hohen Baum sogar in der Dunkelheit, und seine Fragmente entzündeten sich mit einem brennenden Feuer. Dieser Ring der verlorenen Liebe umwarb das Ende der Welt mit dem dunklen Schrecken des höllischen, jenseitigen Lebens.

Felsbrocken platzten aus dem Boden, alles stöhnte und brüllte, wie in einem Albtraum, alles schluchzte und weinte um seine frühere Schönheit und begegnete seinem neuen rücksichtslosen Meister mit Tränenströmen.

Wellen silbrigen Glanzes liefen an den Wänden entlang und verdunkelten die Schönheit des Palastes, und jetzt war dies die Welt der Steinmonster und Fledermäuse. Das helle Gesicht des Palastes ist zur Dunkelheit eines ewigen, gnadenlosen Fluches geworden. Marmorplatten und Ornamente wurden augenblicklich zu den düsteren Steinen eines riesigen Schlosses – dem Versteck des Königs der Dunkelheit. Seine letzte Hoffnung wurde nicht wahr. Jetzt litt er, obwohl sich der Schatten des grausamen Herrschers bereits in sein Herz eingeschlichen hatte. Er war der Meister des Bösen, und nichts konnte ihn auf seinem schwierigen und gefährlichen Weg bei der Eroberung der Welt aufhalten, aber er brauchte nur einen von all diesem Albtraum des ewigen Lebens, ein einziges und daher noch lieberes, geliebtes Herz.

Der Wind strömte in die Halle und zerzauste ihr langes Haar, und der Meister des Bösen streckte ihr langsam, wie in einem Albtraum, seine schneeweiße Hand entgegen, aber er befahl nicht, bettelte er, und vor ihren Augen erhob sich wie in Wirklichkeit ein hässliches und böses Gesicht, rothaarige Hexe flüstert:

«Du kannst niemals böse sein.»

«Nein», sie brach aus, «nie.»

Sie sah die Leiche an, jetzt war alles darin kalt und tot, sogar das Herz, das sie so sehr liebte.

Die Augenlider seiner schönen Augen schlossen sich für immer und seine Haare fielen zu Boden. Es war seine Liebe zu ihr, die ihn ruinierte.

Ohne auch nur einen Blick auf die dunkle Gestalt vor ihr zu werfen, eilte sie zu ihm, aber das Marmorgesicht spürte ihren letzten Abschiedskuss nicht. In diesem Moment sah der Herr der Dunkelheit sie an wie eine schneeweiße Blume, die im Reich des Bösen wuchs, er war in einen weißen Schwan verliebt und sie wurde sein Fluch.

«Wie konntest du,» sagte sie durch Weinen, aber es gab keine Antwort in der toten Stille, er hatte nichts zu sagen, in ihren Augen war er ein Mörder und ein Bösewicht, aber er war nur einer Sache schuldig, seiner Liebe.

«Du bist ein Mörder», flüsterte Diana, «du hast in nur einer Nacht so viele Leben genommen und in nur einem Moment alle meine Träume zerstört.»

«Du wirst bei mir bleiben», seine Augen blitzten vor kalter, schillernder Hoffnung, «dein Outfit gegen ein schwarzes Kleid der Königin des Bösen austauschen, gegen eine goldene Krone mit einem blutroten Rubin, menschlicher Reichtum ist nichts im Vergleich zu den sagenhaften Schätzen der Welt der Dunkelheit, du wirst selbst als schwarzer Schwan schön sein…»

Sie warf einen Blick auf die königliche Krone. Sein Gold leuchtete jetzt so hell, wie alle Schätze der Erde nicht leuchten konnten, aber jetzt erschien etwas Dunkles darin, die Samen von dunkelrotem, wie Blut, Granatapfel leuchteten dort, wo die reinen Tränen der Diamanten zuvor während des Lebens ihrer Liebe geflossen waren, und In der Mitte der Krone brannte wie die Flamme der Hölle selbst ein feurig roter Rubin. In der Nähe lag ein üppiges Kleid, alles darin war wunderschön: Schmuck, Spitze und Ärmel wie Schwanenfedern, bis auf eine Farbe, schwarz wie Pech. Alles deutete auf ihren fabelhaften Reichtum hin, diese Nacht rief sie dazu auf, die Königin der Dunkelheit zu werden, aber im letzten Moment erinnerte sie sich an das ferne Sonnenlicht, das Tageslicht, es war so viel Schönheit darin und die Dunkelheit war ein ewiges Hexengeheimnis. Was könnte Gut oder Böse überwältigen? Die Strahlen einer klaren Morgendämmerung standen immer noch vor ihren Augen, und ihre Augen waren blau wie der azurblaue Himmel während des Tages, der Tag verbarg ihre Schönheit nicht, und die Nacht hielt in ihrer Seele das, was sie ihr ganzes Leben lang quälte.

Diana schaute auf den königlichen Thron, jetzt schien sogar seine Pracht düster und dunkel, und Angst schlich sich in die Seele von jedem, der diesen Saal sah, aber nein, sie konnte nicht böse werden, konnte das Licht in ihrem Leben nicht vergessen, sie war keine Königin mehr, Sie war ein gewöhnliches verliebtes Mädchen.

«Ich wünschte, ich könnte mit ihm sterben», flüsterte sie und eine weitere bittere Träne rollte über ihre schneeweiße Wange aus ihren Augen.

«Du musst bei mir bleiben», rief der Prinz der Dunkelheit aus.

«Diana», schrie er warnend, aber sie eilte zum Podium, griff nach dem goldenen Kelch, den die rothaarige Hexe vorbereitet hatte, und als ihre weißen Hände das funkelnde Gold berührten, erschien etwas Unmenschliches in ihnen, in der Vereinigung von Gold und dünnen Fingern der Geliebten der Dunklen und Verdammten Dämon.

«Auf Wiedersehen», flüsterte sie und hob schnell den Becher an ihre Lippen, Blut kochte darin, Gold blitzte wie Feuer um ihre weißen Hände.

«Nein», rief er und es war der Schrei eines verrückten Liebhabers, nicht des Fürsten der Dunkelheit, aber er wusste, womit dieses Hexenritual behaftet war.

Sie nahm den ersten Schluck, und das war genug, ihr Kopf drehte sich, das Blut in ihren Adern kochte und brodelte, flammte vor Feuer, sie ließ den kostbaren Becher von ihren Händen fallen und das Blut davon lief über den Marmorboden.

Er eilte zu Diana, aber nicht er umarmte sie, sondern der Tod selbst.

«Nein», flüsterte er und eine Kristallträne lief über das Gesicht des Herrn der Schatten, selbst er konnte nur einmal in seinem Leben weinen. Er drückte ihren goldenen Kopf an sich selbst, und der letzte Ruf der sterbenden Liebe ließ ihn wie eine ewige Verdammnis nur einen Namen aussprechen:

«Diana.»

Aber sie fiel zu Boden, eine Krone aus goldenem Haar schmückte ihr blasses Gesicht, sie war so tot wie seine Liebe.

«Auf Wiedersehen, Diana», sagte er, und eine kalte Schmerzmaske verzerrte sein Gesicht, niemand wird dieses Geheimnis jemals in seinen Augen lesen, er wird ihren Namen nicht hören, wird die Gefühle seines Herzens nicht sehen, niemand sollte jemals wissen, dass Liebe im Herzen Böses Genie lebte.

Von der Dunkelheit verflucht

Felsen breiteten sich weit über das Meer hinaus aus, wie die Flügel eines weißen Schwans, aber sie waren nicht Teil der Tierwelt, sie atmeten und flüsterten in der Nacht, niemand wagte es, sie zu besteigen, niemand wagte es, näher an ihren sich ausbreitenden Schatten heranzukommen, sie wurden Teil des verfluchten Landes und verlassen die Schönheit der toten Pracht der Dunkelheit.

Sie sagten, dass sich nachts Hexen und Zauberer dort versammeln und der Teufel sie selbst besucht, dass sie bis zum Morgen wüten und schreien und jeden töten, der ihre dunkle Domäne betritt. Niemand kannte eine andere, schönere Legende, dass der Teufel selbst von diesen Felsen und dem dunklen Meer einst ein Mann war, wie alle anderen auch, aber dies war das Geheimnis seiner Liebe.

Die Nacht war taub und dunkel, selbst das schwache Licht des Mondes am fernen, düsteren Himmel konnte die Dunkelheit nicht zerstreuen. Hier war es zu schwach und hilflos, um die Besitztümer böser Mächte zu beleuchten, und nicht weit von den Felsen entfernt befand sich ein wunderschöner Palast, aber seine Schönheit war zu schwach, um Menschen im Vergleich zu den teuflischen Legenden über die ewigen Steinhaufen und Schwanenseen dahinter anzuziehen die Grenzen des Königreichs.

Jeder wusste, dass die Legenden die Wahrheit sagen, und sie haben keinen Grund zu lügen. Alles stimmte: Hexen, Dämonen, schöne Gefangene des Bösen, genau die Mädchen, die vom schwarzen Dämon der Dunkelheit in Schwäne verwandelt wurden, alle hörten die traurigen Lieder, die nachts zu hören waren. Dort, weit hinter den Felsen, nahmen die Geiseln der Dunkelheit nachts ihr wahres Aussehen an und sangen und tanzten die ganze Nacht, aber niemand wagte es, sich ihnen zu nähern, zu den Schönheiten, die so nachlässig waren, dass sie zu den Felsen gingen, und dann fand die Rache des Teufels sie. Niemand wusste, warum er sich an dieser Welt und all den Mädchen rächte, in denen zumindest ein Tropfen trügerischer und bezaubernder Schönheit erhalten blieb.

Ein durchdringender Wind wehte und trug die trockenen Blätter von Ort zu Ort wie ein runder Tanz aus Nachtschatten. Odette wich vor der Kälte zurück, sie wusste nicht, wie sie hierher kam. Welcher Geist brachte sie in diese verzauberte Welt? Das einzige, woran sie sich erinnerte, war die Geschichte ihrer Dienstmädchen über ihre schöne Mutter und den Geist des Bösen, der sie getötet hatte. Alle versuchten, diese Geschichte vor der kleinen Prinzessin zu verbergen, aber eines Tages hörte sie sie noch und sie blieb ein ewiger Abdruck des Grauens in ihrem Herzen.

Die Felsen füllten alles um sie herum mit einer blau-bläulichen Farbe, er war schön und kalt, wie der endlose Kuss des Windes, nur der Wind flog in diese düsteren Besitztümer, bis Odette selbst hierher trat.

Sie trug ein leichtes Kleid, aber selbst es war luxuriös, wie das Outfit einer Prinzessin, ihr langes, welliges Haar fiel leicht über ihre Schultern, ihr Gesicht war wunderschön, sie selbst war eine würdige Tochter von Diana. Obwohl sich seit dem Tod der anmutigen Königin niemand mehr traute, diesen Namen auszusprechen.

Odette wollte überhaupt kein Abenteuer suchen, aber ein böses Schicksal trug sie hierher mit sich, eine Stimme rief sie und durchbrach den Schleier ihrer Träume.

Plötzlich flackerte ein Schatten um die Kurve im Labyrinth der Felsen, und Odette erstarrte, als würde ihr ein Geist den Weg weisen. Sie dachte nicht lange nach und beschloss, zum Anruf zu gehen.

Sobald sie sich vorwärts bewegte, flog ein schwarzer Vogel direkt über ihren Kopf, es war ein düsterer Adler, aber was er hier tat, war der erste Vogel, der auf den Felsen der Hexe flog und wie ungewöhnlich es war, wie kühn das Aussehen leuchtender Augen war, als ob sie es wären voller menschlichem Hass und mysteriösem Schmerz.

Odette drehte den Kopf und wollte dem Flug des Vogels folgen. Plötzlich ertönte in der Ferne ein leises, bedrohliches Lachen. Es hatte etwas Dunkles und Triumphierendes an sich. Angst ergriff Odette, aber sie bewegte sich langsam vorwärts. Ihre Reise war lang und gefährlich. Eine undeutliche brennende Flamme blies in ihr Gesicht und verbrannte ihre Augen, so dass sie unwillkürlich die Augen schloss, und als sie öffnete, sah sie, was sich hinter der Biegung des Felsens befand.

Die Felsen waren ein echtes Labyrinth, es war unmöglich vorherzusagen, was sich hinter der nächsten Kurve versteckte, und es konnte jede Gefahr bestehen, obwohl selbst die Räuber nicht hierher schauten, weil sie auch Menschen waren, die Angst vor Geistern hatten, nur Hexen, die sich nachts hier versammelten, und Odette glaubte daran Legende, wie jeder, der auf dem Land lebte.

Sie nahm den Mut zusammen, sich zu bücken, um zu sehen, was dort jenseits des Felsens geschah, und sah ein brennendes Lagerfeuer, einen riesigen Kessel mit einer Art Brühgebräu und drei Gestalten, die um ihn herum standen.

Sie waren dunkel, fast nicht zu unterscheiden, aber Odette konnte sehen, wie ihre schmutzigen schwarzen Roben und langen Haare fast zu Boden fielen und die knorrigen Nägel an ihren knochigen Händen kaum mit dunkler Haut bedeckt waren wie Asche von einem Feuer.

Odette drückte sich gegen den Felsen und sah genau hin, ihre Gesichter leuchteten im Feuer, und die schrecklichen Missbildungen der drei Hexen waren in ihnen kaum sichtbar. Es war schwierig, ihre Hässlichkeit zu beschreiben, aber außerdem hatte jeder von ihnen seinen eigenen schrecklichen Fehler, und Odette schauderte, als sie ihm gegenüberstand. Ihre Augen wanderten von einer Hexe zur anderen, jede von ihnen erwies sich als noch unangenehmer als die letzte.

Die erste hatte ein Auge auf ihrem dunklen Gesicht, aber nicht wie Menschen, als hätte es von Natur aus überhaupt nicht auf ihrem Gesicht sein sollen. Dort war schmutzige Haut gewachsen, als wäre das zweite Auge von Geburt an beweglich und bösartig, wie ein bedrohliches Licht eines verfluchten Sumpfes. Es funkelte und schimmerte mit seinem roten, fast blutigen Feuer und brannte heller als die Flamme eines Feuers.

Ihre lange Hand streckte die Hand nach ihrer Freundin aus, der nächsten Hexe. Der eine war viel schlimmer als die erste. Beide Augen fehlten auf ihrem Gesicht, aber sie wurden nicht ausgehöhlt – so unheimlich war die Schöpfung der Nacht. Sie schien alles ohne Augen zu sehen. Sie brauchte sie nicht, um ihre böse Macht über die Welt zu haben und alle Menschen zu erschrecken. Ihr Gesicht drückte zu viel aus. Große Nasenlöcher fühlten alles um sich herum und atmeten langsam den faulen Rauch des Feuers ein, scharlachrote Lippen waren dicker als die eines gewöhnlichen Menschen, und gelbe, riesige und ziemlich seltene Zähne ragten unter ihnen hervor.

Odette wandte ihren Blick der dritten Hexe zu, ihr Gesicht war so ekelhaft wie ihre beiden Schwestern, ihrem Gesicht fehlte ein Mund, es war mit glatter und grauer Haut bewachsen, es gab auch keine Nase, nur zwei kleine Flecken leuchteten an der Stelle, an der er sollte war zu finden. Aber sie sprach, wie alle anderen auch, und ihre Stimme war kratzig und ekelhaft, es klang wie das Geräusch eines fließenden Wassers oder das Geräusch eines fallenden Baumes, obwohl nicht klar war, wie sie ohne Lippen sprechen konnte, wahrscheinlich war es ein weiteres Geheimnis der Hexerei.

Die Haare der Hexen waren unerschwinglich lang, sie waren mit Schlamm und Schmutz verklebt, und sie selbst hatten eine teerige Farbe und waren an den Enden wie Schlangen zusammengerollt, aber das Feuer berührte sie nicht, obwohl sie neben der Flamme flatterten, als wäre es eine unausgesprochene Vereinbarung von Hexerei und Herren von bitteren Feuern. Plötzlich dachte Odette, dass sie wusste, wie die Herrin dieses ganzen Albtraums aussah und dass ihre Haare rot wie Feuer waren.

Odette beobachtete die drei Hexen lange und bemerkte nicht einmal, wie sie anfingen, miteinander zu reden. Ihre Stimmen erklangen im Tal zwischen den Felsen. Es schien, dass das Feuer selbst im Takt mit ihnen brannte und mit ihrer noch brennenderen Flamme verschmolz.

«Heute ist dieselbe Nacht», zischte eine von ihnen, «eine heilige Nacht, und wir müssen sie mit einem neuen Opfer treffen. Ich hoffe, Sie haben heute jemanden auf den Felsen gelockt.

«Ja, unser neues Opfer wird bald kommen, wir haben sie völlig und vollständig verhext», bemerkte das zweite spöttisch.

«Ich hoffe sie ist attraktiv?» krächzte die unpassierbare Hexe, obwohl nicht klar war, woher ihre Stimme kam; aus den Tiefen ihrer grimmigen Gestalt oder der Hölle selbst.

«Natürlich», die zweite antwortete ihr, «ist es eine große Freude, schöne und junge zu töten.»

Sie lächelte sehnsüchtig in Erwartung teuflischer Freude, was ihr Gesicht noch schrecklicher und ekelhafter machte. Odette klammerte sich entsetzt an den Felsen, um zu sehen, ob sie über sie sprachen. Sie lockten sie zu einem Felsen und wollten sie jetzt töten. Sie wollte so schnell wie möglich von hier weglaufen, aber ihre Beine gehorchten ihr nicht, sie waren völlig taub wie in einem Traum, und sie konnte weder laufen noch rennen, sie schien an einem Felsen verwurzelt zu sein.

«Du erinnerst dich, was vor vielen Jahren in derselben Nacht passiert ist», sagte die Hexe.

«Ja», antwortete ihre Freundin, und das feurige Auge blitzte mit wildem Licht auf, «genau vor so vielen Jahren starb die schöne Königin, sie hätte zu uns kommen sollen, aber dieser Schurke nahm uns ihre Seele.»

«Es ist richtig, dass die Herrin sie getötet hat. Diana war nur ein Engel des Streits, so viele Liebende litten unter ihr, sie ruinierte ihren geliebten König und sie selbst musste sterben.»

?Sie war zu jung, aber es sind die Seelen der Jungen, die Unsterblichkeit geben.»

«Ihre Tochter soll heute Abend Königin werden, aber wir werden eingreifen, nicht wahr?»

Sie alle lachten ohrenbetäubend, ihr Lachen füllte den gesamten Raum zwischen den Felsen aus.

«Und Rothberts Tochter», sagten sie inzwischen, «sie muss auch bei uns sein.»

«Er selbst wird sie weihen, außerdem ist es besser, nichts mit ihm zu tun zu haben, weil er uns alle zerstören kann, und dann werden wir aufhören zu existieren.»

«Nein», sagte die andere, «das wird niemals passieren, zumindest solange unsere Herrin lebt, stehen wir unter ihrem dunklen Schutz.»

«Odile ist eine echte Schönheit, aber ihre Seele ist dunkel und wehe denen, die sich in die Locken ihres schillernden schwarzen Haares verlieben.»

«Ja, eine solche Person ist gestorben, weil sie die Tochter des Königs der Dunkelheit ist, aber wann wird sie sich uns anschließen?»

«Ich würde sie gerne töten», bemerkte die einäugige Hexe mit Hass und Wut, «ein Mädchen von solcher Schönheit hat auf dieser Welt nichts zu tun, lass sie mit Engeln leben, nicht mit Menschen.»

«Aber sie ist… ein dunkler Engel, und sie ist Dianas Tochter, obwohl sie ihre Mutter vergessen hat, sie hat die Schönheit einer toten Königin und das böse Herz ihres Vaters, ihre Haare kräuseln sich wie Schlangen des Todes, das wird Spaß machen, wenn der junge Prinz von uns kommt… für die Liebe von ihr.»

Die Hexe ging zum Feuer und warf etwas, das wie weißes Pulver aussah, darauf, wodurch das Feuer in eine schwarze Flamme ausbrach, und der gleiche schwarze Rauch stieg aus ihm auf, zusammen mit dem Gestank des Todes, der Odette krank machte.

«Lass es so sein», sagte die Hexe, und zusammen wiederholten sie alle diesen kurzen, aber tödlichen Satz des Zaubers des Teufels, und schwarzes Feuer spiegelte sich in ihren Gesichtern wider, und sie alle schienen in ihren Reflexionen noch albtraumhafter zu sein.

«Und Odette», sagte eine von ihnen, und die kleine Prinzessin schauderte, «sie hat ein reines Herz. Wie können wir sie bekommen?»

«Hab keine Angst», versicherte eine der Hexen ihr, «unsere Herrin hat einen originellen Weg der schrecklichen Rache gefunden, Odette wird es bereuen, dass sie überhaupt geboren wurde, das wird ihr Fluch sein.»

Odette hatte das Gefühl, ihre Gefühle zu verlieren, aber dennoch musste sie mit der Anstrengung, sich zusammenzureißen, kein Wort sagen, sonst wartete sie auf den Tod und nicht nur auf den Tod, sondern auch auf die ewige Verdammnis ihrer Seele.

Die Hexen lachten mit einem bösartigen, ekelhaften Lachen, das sich sofort über alle Felsen ausbreitete.

«Es ist Zeit», flüsterte eine von ihnen und ihr Gesicht verzog sich zu einem teuflischen Grinsen. «Ich weiß, dass sie bald hier sein wird.»

Und dann sah Odette in den Händen einer Hexe ein kleines Kind, es weinte und schrie, und in dem Moment, als das Licht des Feuers auf es fiel, blitzte ein Dolch in der Hand einer anderen Hexe. Er näherte sich langsam aber stetig dem Herzen des Kindes, es war ein schrecklicher bezaubernder Anblick, und Odette konnte nicht widerstehen.

«Nein», rief sie und sprang hinter dem Felsen hervor. Sofort brach das Feuer in eine helle Flammensäule ein und verbrannte alles um sie herum, ohne jedoch die drei teuflischen Gestalten zu berühren.

Die Hexen erstarrten vor Erstaunen, aber dann wurden ihre Gesichter durch bedrohliches Grinsen verzerrt, und auf den Krallen eines von ihnen leuchtete bereits helles menschliches Blut. Das Feuer schwoll mit außerordentlicher Wucht an, und jetzt, als ob diese Silhouetten von Hexen überhaupt nicht hier wären, verschwanden sie irgendwo und das Kind mit ihnen, aber Odette war bereit zu schwören, dass sie sie vor einer Minute gesehen und beinahe Zeuge eines albtraumhaften Rituals geworden war…

Jetzt war alles ruhig, aber Odette sah deutlich, dass sie auf einem Felsen stand, und vor ihr in einer felsigen Mulde brannte ein helles Feuer, dessen Flamme sich mit seinen heißen Böen erwärmte, es war so angenehm in der Kälte der Hexennacht, aber gleichzeitig, wie… dann geheimnisvoll und mysteriös.

Neben dem Feuer befand sich ein riesiger Kessel, von Zeit zu Zeit entkamen kleine Rauchströme und verschwanden in der purpurroten Dunkelheit des Feuers. Was war drin, eine Art Hexengebräu, und tatsächlich hätte die Hexerei vor ihren Augen fast ein lebendes Kind getötet. Odette konnte nicht glauben, was mit ihr passiert war, aber es war wahr, vor einer Minute sah sie das alles und konnte ihre Augen nicht vom Hexenritus abwenden.

Odette näherte sich langsam dem Feuer, jetzt ging eine angenehme Wärme und eine Art unbekannter Trost von ihm aus, seine Flamme loderte langsam und heiß, seine scharlachroten Zungen streichelten die heiße Luft um das Feuer und plötzlich rief in dieser Dunkelheit eine unbekannte, aber bedrohliche Stimme:

«Odette, Odette, Odette!»

Odette drehte sich um, aber es gab nichts als das schnelle Schlagen ihres eigenen Herzens.

Plötzlich brach das Feuer in eine blaue Flamme aus, und es ging keine Hitze mehr aus, es wurde kalt wie Eis oder Schnee und hellblau wie Nachtwolken. Odette konnte nicht verstehen, was passiert war, vor einem Moment war hier alles ruhig und still, und jetzt kroch ein bedrohlicher Geist hierher und gab diesem vielleicht verfluchten Ort keinen Frieden mehr.

Etwas sagte zu ihr «Komm zum Kessel», eine Stimme drückte sie, aber die Angst war stärker, sie konnte nur durch übermäßige Neugier überwunden werden und erschien immer in der Seele im gefährlichsten und unangemessensten Moment.

Odette ging langsam hinüber und spähte vorsichtig über den Rand des Kessels. Ein seltsames grünes Gebräu, gemischt mit etwas dunkelrotem, blutähnlichem, kochte und brodelte in ihm.

Odette wollte sich entsetzt zurückziehen, aber plötzlich erschien in der grünen Sauerei ein Kopf mit langen, unordentlichen Haaren, und die Hand der hässlichen Hexe packte Odette an den Kleidern. Sie versuchte mit einem Schrei zu fliehen, aber nichts funktionierte, die grüne Hand hielt sie fest am Kleid und wollte sie keinen Moment gehen lassen, es schien, als würde das Ende der jungen Prinzessin kommen, aber etwas Schreckliches erwartete sie, entstellt durch Narben und Verbrennungen, erschien vor dem Kessel neben ihr Gesicht einer rothaarigen Hexe.

«Die Zeit ist gekommen, Schönheit», zischte sie, und ihr wütendes Lachen überschwemmte alles, ohne dass ein einziger Tropfen Stille diesen Ort in Besitz nahm, und hier wachte die Prinzessin entsetzt auf, der Traum war zu sehr der Realität ähnlich.

Der Vollmond schien über den wunderschönen königlichen Palast, seine Wände und gotischen Fenster waren wie in einem bezaubernden Märchen von funkelndem, silbrigem Licht durchflutet, aber es war das Märchen der Nacht selbst, und sie ließ niemanden aus ihrer magischen Umarmung los.

Der Palast war sowohl riesig als auch reich, es war nicht schöner, ihn auf der ganzen Welt zu finden, aber vor vielen Jahren war derjenige, zu dem er jetzt gehörte, einem Fluch ausgesetzt.

Vor dem Palast floss ein riesiger See über, dessen dunkles kaltes Wasser in Nachahmung des Mondes glitzerte, und es spiegelte sich mit Vergnügen in ihnen wider, sodass sich die Dunkelheit der Nacht nicht vollständig umarmen konnte. Es fehlte nur eines: Schwäne, die nachts eingeschlafen waren, aber die Dunkelheit hatte ihre Pläne.

Die tiefe Nacht bedeckte alles, aber sie schliefen nicht im Palast. In den riesigen Fenstern des Thronsaals brannte ein helles Licht und zerstreute die Dunkelheit um ihre Besitztümer. Der Mond spiegelte sich im Wasser des Sees und machte sie schön und geheimnisvoll.

Das Märchen der Nacht begann hier am durchsichtigen See und setzte sich im königlichen Palast fort, und es war magisch schön, wie die Hexerei der Natur selbst.

Der Palast war großartig. Früher war Diana ihre Herrin, aber jetzt überschattete eine andere schöne Prinzessin ihre fabelhafte Schönheit und leuchtete nachts mit ihrem Charme im Schloss von den Schwanenseen, die weit über diese umarmte dunkle Nacht des Landes hinausgingen.

Heute haben sich alle Herren und edlen Damen im Thronsaal versammelt. Um den letzten Willen ihrer Eltern zu erfüllen, musste die junge Prinzessin heiraten und die Krone der Herrin dieses Landes übernehmen. Alle edlen Adligen, die sich hier versammelt hatten, bedauerten dies im Voraus, die kleine Prinzessin war so schön, dass es einfach unmöglich war, sich nicht in sie zu verlieben.

Sie stand in einem flauschigen Ballkleid neben dem Thron, dessen Falten in der düsteren Stille raschelten. Odette war auch in dieser Nacht ein Lichtstrahl und funkelte mit ihrer einzigartigen Schönheit. Es würde schwierig sein, ein Mädchen zu finden, das schöner war als sie, und Richard wusste das, wusste, dass seine Liebe zu seinem Fluch geworden war.

Es gab so viele Mädchen auf der Welt, sowohl zugänglich als auch sympathisch, und er verurteilte sich wie in einem schrecklichen Traum zur ewigen Qual, verliebte sich in eine junge Prinzessin und konnte seine Liebe nicht vergessen. Alles wird heute Nacht verloren sein. Sie wird einen anderen heiraten, und er wird niemals Hoffnung haben. Er hatte Angst und konnte ihr seine Liebe nicht gestehen.

Jetzt kämpften Angst und Furcht in ihm, wenn er nicht Mut sammelte, würde er sein ganzes Leben lang unglücklich bleiben. Ja, außerdem wollte Odette selbst nicht heiraten, sie kannte ihren Verlobten nicht und war noch ein ziemliches Kind, aber er liebte sie so sehr, wie er nur den lieben konnte, der der beste Ritter der Welt genannt wurde.

Er führte Duelle, gewann Kriege, kämpfte wie der edelste von allen, und jetzt wurde er von einer wahnsinnigen Verliebtheit in denjenigen überholt, der auf den königlichen Thron gehen sollte, und nicht in ihn. Richard schaute auf Odettes süßes Gesicht, wie er sie liebte, auch wenn es so kalt und für menschliche Gefühle unzugänglich war, aber nur sie war seine Liebe, schön wie ein weißer Schwan und kalt wie Leidenschaftslosigkeit.

Niemand hätte wissen sollen, was sich im Herzen des unbesiegbaren Ritters befand, dass er unter einer kriminellen Liebe zu dem litt, der in Zukunft seine Königin werden sollte. Er schaute auf ihre zarten Züge und schwor sich, dass er sie niemals einem Prinzen überlassen würde, nicht einem der mächtigsten Könige der Welt, nein, er würde für seine Liebe kämpfen.

Richard drückte Odettes Hand und sie sah ihn traurig an. Seit dem Tod ihrer Eltern ist er ihr einziger und treuester Freund der Welt. Sie war viel mehr an ihn gebunden als an einen Prinzen, den sie noch nie in ihrem Leben gesehen hatte.

Odette erkannte, dass ein Ritter in luxuriösen Gewändern mit schnellem Gang die Halle betrat. Dies war der edelste und reichste Lord aus dem Gefolge ihres unbekannten Bräutigams. Er verneigte sich höflich, aber Richard sah ihn voller Hass an und lächelte schlau. Er würde sein Glück nicht an die erste Person abgeben, die er traf, selbst wenn es der Prinz des reichsten Landes war.

«Es ist Zeit zu beginnen», sagte er trocken, «wo ist Seine Hoheit jetzt oder hat er seine eigene Hochzeit vergessen, aber ich schwöre, ich werde alles tun, um dies zu verhindern», erklärte er kühn direkt gegenüber seinem Feind, der jedoch Angst hatte Antworte ihm, denn alle Königreiche kannten Richerds Tapferkeit und Mut.

«Oh, ich bin sicher, dass er», sagte der Lord, aber er selbst wusste nicht, was er sagen sollte, «ich bin sicher, dass Seine Hoheit sich jetzt verzögert, weil er zu lange von seinen Büchern umgeben saß.»

Diese Lüge war erfolgreich, und der Lord seufzte erleichtert, aber um ehrlich zu sein, wusste er selbst nicht, wo Prinz Etienne seine Zeit verbrachte. Er hat bereits sein Volk, einen ganzen Konvoi, geschickt, um nach seinem unglücklichen und windigen Meister zu suchen.

In der Taverne gab es Lärm und Aufregung, man konnte kaum einen lauteren Ort finden, und obwohl dies nicht zu seiner königlichen Person passte und seine Mutter verärgerte, saß Etienne an einem der Tische, neben dem Wein, natürlich konnte der Herr jeden Ort eine Bibliothek nennen. aber jetzt wusste Étienne selbst nicht, wo er war. Eine Art betrunkene Schlägerei, bei der beide Seiten verkrüppelt und verletzt waren, mehrere Flaschen Wein und die Koketterie derer, die als die zugänglichsten Mädchen bezeichnet wurden, und Etienne vergaß sogar, dass er ein Prinz war, wie konnte er sich an seine eigene Hochzeit erinnern?

«Etienne», lief auf ihn zu, sein treuer Freund Fritz, der ihn oft vor dem Zorn der Königin und sogar des verstorbenen Vaters bedeckte. «Etienne, ich bitte Sie, lassen Sie uns von hier aus gehen.»

Der Prinz packte seinen Kopf nur mit der Hand. Der Wein, den er getrunken hatte, machte sich bemerkbar, und er wurde völlig betrunken, und außerdem wurde er erneut in einen Kampf verwickelt. Es war voll von denen, die er als seine Feinde betrachtete. Der Prinz bewies seine Tapferkeit auf ungewöhnliche Weise, kämpfte mit Betrunkenen, spielte und trank. Unglücklicherweise für die Eltern tat ihr hübscher Sohn nur das, was er durch die Tavernen schleppte, trank, fluchte und gespielt. Es sollte jedoch beachtet werden, dass dies mehr Mut erforderte, als überhaupt ins Spiel zu kommen.

«Hey, du», rief Etienne einem der betrunkenen, großen und mächtigen Kneipenbesucher zu. Da Fritz nicht versuchte, ihn zurückzuhalten, warf er sich in einen Kampf und hätte fast seinen Rivalen getötet. Die Freunde des letzteren kamen rechtzeitig an. Etienne erhielt mehrere Schnitte und unzählige Schläge, bevor er mit einem Freund aus der Taverne geworfen wurde. Jeder war auf seine Weise getröstet, und Fritz betete zu Gott, dass niemand herausfinden würde, wo sie in dieser Nacht waren. Er schleppte den Prinzen an anderen Betrunkenen vorbei, mit denen Etienne sofort versuchte, einen Kampf zu beginnen. Es gelang ihm immer noch, seinen Freund aus der Gefahrenzone zu ziehen, aber selbst die frische Luft konnte den betrunkenen Kopf seines jungen Kameraden nicht ernüchtern, über den man jedoch sagen konnte, dass er der tapferste Prinz von allen war, die vor ihm kamen.

Er erinnerte sich an keine Prinzessin oder Hochzeit. Die Mädchen haben ihn nicht gestört. Ihre Schönheit rief in ihm keine heißen Gefühle hervor, die jedoch während Kämpfen und betrunkenen Gefechten in ihm erwachten. Seine Mutter, die Königin, versuchte viele Male, ihren sehr hübschen und noch unglücklicheren Sohn umzubilden, aber alles endete mit einem völligen Misserfolg, und Etienne kehrte zum Würfeln und Kämpfen mit Fremden zurück.

Aber heute hätte alles anders sein sollen, es war noch nicht Mitternacht, als die Ritter der persönlichen Wache des Königs in die Taverne am Straßenrand einbrachen. Es lohnt sich, die Aufregung zu beschreiben, die sie unter Betrunkenen und Damen mit leichter Tugend verursachten, obwohl sie nur eine Person an diesem Ort suchten aber er war am schwersten zu finden.

Der Chef der Wache verfluchte innerlich gnadenlos das Schicksal, das ihn an einen solchen Ort gebracht hatte, aber er war eine entscheidende Person und würde alles bis zum Ende erledigen, obwohl es sich als noch schwieriger herausstellte, als er erwartet hatte.

Ihre Aufgabe war es, den jungen Prinzen aus der Kneipe zu holen und ihn zu seiner eigenen Hochzeit zu bringen, ohne dass er sich betrinken oder einschlafen durfte. Die Königin hatte lange versucht, dies zu tun, aber am Ende mussten erfahrene Leute hierher gebracht werden. die jedoch selbst ein wenig Angst hatten. Immerhin, wer wusste nicht, wie gut ihr Kronprinz um sein Leben kämpfen konnte.

Wenn sein Vater am Leben geblieben wäre, der ihn immer zur Besinnung bringen könnte, aber leider starb er, und es gab niemanden, der über seinen unglücklichen Sohn wachte. Keine feste Hand konnte die hektischen Impulse seines jungen Herzens mehr zurückhalten. Es scheint, dass sich ein so gutaussehender Mann wie er nicht so verhalten konnte. Der Prinz war wunderschön, alle Mädchen gaben es zu, aber er kümmerte sich nicht um sie. Er wollte nicht einmal etwas über eine Prinzessin Odette wissen, die er als seine Braut ausgewählt hatte, er kümmerte sich nicht um sie. Er wusste noch nicht, dass auch sie dieser Entscheidung, die andere für sie getroffen hatten, gleichgültig blieb.

Bald war die Taverne in völliger Unordnung, aber die Ritter konnten von niemandem herausfinden, wo Prinz Etienne war. Schließlich fanden sie ihn in einem der Zimmer in einem Kater, er schlief tief und fest und ein Mädchen saß neben ihm. Wie immer war der Prinz gutaussehend, aber in einem Zustand, in dem es der Königin besser war, ihn nicht zu sehen.

Während die Ritter überlegten, was sie tun sollten, konnte ihr Anführer den Prinzen kaum wecken.

«Herzlichen Glückwunsch, Hoheit», sagte er so höflich wie möglich.

Aber Etienne konnte seine Worte kaum verstehen, er erhob sich leicht, sah sich schnell um und sah vage, wo er war.

«Mit was?» konnte er es kaum sagen.

«Mit der Tatsache, dass das Datum der königlichen Hochzeit bereits festgelegt wurde. Eine würdige Braut wurde für Sie gefunden.»

Nun, er hatte keine Erlösung mehr, er wartete auf eine Ehe mit einem ungeliebten Mädchen und ewige Qual, er konnte diese schöne Prinzessin, von der er träumte, nie finden. Sie existierte nicht auf dieser Welt, und er wird für immer allein bleiben, und jetzt weiß Gott, was das Schicksal für ihn vorbereitet, wahrscheinlich jemand, der noch hässlicher ist als die, die er bereits gesehen hat. Es war früh für ihn zu heiraten, er verstand das, und Fritz, den sie auch schon so höflich wie möglich unter Eskorte gebracht hatten, sah ihn mit Bedauern an. Er sympathisierte mit seinem besten Freund, mit dem er so viele ängstliche Nächte in verschiedenen Tavernen verbrachte. Etienne konnte sich kaum von Trauer erholen, aber es gab nichts zu tun, und er stand unwillkürlich auf, es war Zeit, zu seinem unveränderlichen und bitteren Schicksal zu gehen.

Und in den Kammern des Palastes warteten alle auf Mitternacht, genau zu der Zeit, als Odette ihre Königin werden würde. Warum die Krönung für Mitternacht geplant war, wusste niemand, selbst für Richard blieb es ein Rätsel. Er sah Odette verzweifelt an und sein Blick wurde von Minute zu Minute trauriger. Die Zeit rückte näher, als er sie für immer verlieren würde, aber er entschied sich für Wahnsinn.

«Warum», flüsterte Odette ihrem Freund leise zu, damit andere nicht hörten, «warum sollte ich mein Leben ruinieren, Richard.»

Und in diesem Moment entschied er sich.

«Odette», sagte er leise, «hör mir zu, Odette, du willst bei mir bleiben.»

«Mit dir,» sie sah ihn voller Trauer an. Natürlich wollte sie bei ihrem Freund bleiben. Besser er als irgendein Prinz, den sie noch nie gesehen hat.

«Dann renn mit mir», stürme aus ihm heraus, «wir werden zusammen weglaufen, und niemand kann uns finden, jeder weiß, dass es einen Fluch auf dem Thron dieses Landes gibt, und er wird dich nicht gehen lassen, und wenn du mit mir gehst, dann werde ich retten dich von ihm.»

«Ja», flüsterte Odette in Richards flehendes Gesicht, «ja, ich werde mit dir weglaufen.»

Odette drückte Richards Hand in einem freundlichen Schütteln, oder vielleicht war es ein Schütteln der Liebe, das plötzlich mit einem hellen Feuer in der Dunkelheit der Hexerei und der kalten Nacht über dem schönen, aber verdammten königlichen Palast aufflammte.

Die Zeit war gekommen, nur noch wenige Minuten vor der tödlichen Mitternacht, um Mitternacht sollte die junge Prinzessin die Königin eines riesigen Landes werden, obwohl ihr Herz dies nicht wollte, fühlte sie eine Bedrohung für ihr Leben in der Zukunft und es war ein seltsames beunruhigendes Gefühl.

«Du wirst deine Worte nicht vergessen, Odette», fragte Richard sie besorgt und aufgeregt.

«Nein», flüsterte sie leise als Antwort und sah unwillkürlich weg.

Die Krone leuchtete bereits auf ihrem Kopf und sie wollte gerade auf dem Thron sitzen, aber plötzlich bohrte sich ein scharlachroter Pfeil direkt in die königlichen Arme vor ihr. Die Ritter griffen nach ihren Schwertern, aber sie waren machtlos gegen Hexerei, und Blut tropfte von der giftigen Spitze der tödlichen Waffe. Diana hätte diesen Pfeil erkannt, wenn sie am Leben gewesen wäre. Sie sah sie in einem goldenen Becher mit vergiftetem Blut, aber Odette hat sich der Macht der schwarzen Magie noch nicht gestellt.

Ein starker Windstoß brach in die Halle ein, er fegte weg und blies alles auf seinem Weg weg und riss die Kleidung und Haare der Anwesenden in verschiedene Richtungen. Der Thronsaal war gefüllt mit einem dumpfen Heulen des Windes und flüsternden Stimmen, aber niemand konnte ein einziges Wort in ihrem dumpfen, eintönigen Flüstern fangen. Sie riefen eine Art Fluch auf den Palast. Sie flüsterten und schrien, aber es war nicht klar, woher sie kamen oder wonach sie in den königlichen Gemächern suchten. Es waren seltsame Schneidgeräusche, die durch die Ohren drangen. Diejenigen, die in der Halle standen, schienen sich in einer dunklen Hölle zu befinden, die von blauem Feuer und Asche loderte.

Aber dann klarte der Rauch auf und jeder sah die grimmige Gestalt der Frau. Sie trug einen langen blauen Umhang mit einer Kapuze, die ihr Gesicht vor neugierigen Blicken fast vollständig bedeckte. Sie stand ruhig da, als würde sie auf den Moment warten, in dem der Schrecken jeden, der sie sah, vollständig lähmte, aber dann senkten lange Hände mit schwarzen Krallen die schwarze Kapuze, und Odette sah das hässliche Gesicht der rothaarigen Hexe.

«Die Stunde der Abrechnung ist gekommen, Prinzessin,» die Hexe zischte wütend, «ich bin für dich gekommen.»

Odette sah Richard besorgt an, aber alles war nutzlos, alle Ritter waren vor Entsetzen gelähmt, obwohl sie in Schlachten mutig und tapfer waren, aber der Blick der rothaarigen Hexe brachte sie alle zu Tode.

Währenddessen bewegte sich die rothaarige Hexe langsam auf den Thron und auf die verängstigte Prinzessin zu.

«Deine Mutter hat uns und ihre Liebe betrogen», spitzten seine verbrannten Lippen, «jetzt, wo die Stunde deines Todes gekommen ist, wird es keine Gnade geben, Prinzessin Odette.»

Die Hexe ging langsam, aber ohne einen Moment innezuhalten. Ihre Augen warfen Blitze, sie töteten auf den ersten Blick in ihre blutigen Tiefen. Sie ließen das Herz eines gewöhnlichen Mannes vor Entsetzen zittern, und Odette wusste nicht, wie sie ihnen entkommen sollte, von wem sie um Hilfe bitten sollte und wer ihr jetzt helfen konnte, sie war gefangen, aus der es keinen Ausweg gab.

Als die Hand der Hexe sie fast berührte, Richard, als würde er aus einer Taubheit aufwachen, die ihn plötzlich ergriff, konnte er nicht verstehen, was mit ihm los war, er schien fasziniert zu sein, aber jetzt ist er wieder derselbe geworden. Er trat vor, blockierte Odette vor der Hexe und ließ die schreckliche Kreatur nicht zur Prinzessin kommen.

Die Hexe hatte eine solche Tat nicht erwartet. Ein bösartiges Zischen entkam ihrer schwarzen Brust. Sie tobte, aber das konnte ihr nicht mehr helfen, Richard würde entweder gewinnen oder sterben.

«Geh weg», zischte sie, «die Prinzessin gehört mir und du kannst nichts tun.»

«Nein», antwortete er fest und klar und sah mit unerschütterlicher Würde in ihre blutigen Augen, und die Hexe verstand, dass er lieber sterben würde, als ihr nachzugeben.

«Tapferer Ritter», brach sie aus, «dunkler Kampfprinz, du bist wirklich nur ein unglücklicher Liebhaber, oder?» sie fragte, damit jeder ihre Worte hören könne, aber Richard schwieg. Er hatte nichts zu sagen oder zu beantworten, die Hexe sagte die Wahrheit und wie bitter diese Wahrheit war.

Odette stand hinter ihm, aber selbst in dieser Entfernung war sie schrecklich erschrocken von den Augen der Kreatur, die aus der Welt der Dunkelheit kam, um ihre Seele und ihr Leben zu nehmen. War das wirklich alles wahr und kein Traum? Warum schwieg Richard, warum konnte er ihr kein Wort antworten, waren ihre Worte wirklich bitter und unbestreitbar wahr.

Die Hexe mit einem heimtückischen Grinsen sah Richard in die kühnen Augen, sie lachte, sie freute sich, sie fühlte ihren Sieg über die menschliche Liebe und triumphierte. Sie wusste, welche Lüge oder Wahrheit sie zu sagen hatte, um einen einfachen Mann zu zerstören und zu Tode zu erschrecken.

«Verstehst du nicht?» kicherte sie. «Die Prinzessin ist angezogen, sie steht einem gewöhnlichen Menschen nicht zur Verfügung, ein Blick auf sie, und dein Herz ist bereits gebrochen, und ich möchte sicherstellen, dass niemand sonst unter ihrer Schönheit leidet, ich möchte sie mit in die Welt des Todes nehmen.»

«Niemals», antwortete Richard mit einem selbstlosen Schimmer in den Augen, nichts erschreckte ihn.

«Nun, nun,» die heimtückische Stimme klang in der Stille, «sei es dein Weg, dunkler Ritter, wenn ich sie nicht mitnehme, wird sich jemand anderes als nützlich erweisen.»

Für eine Minute stand sie auf und grinste so selbstgefällig und bösartig, dass das Lachen atemberaubend war, und dann blitzte etwas Helles und Blendendes in ihrer Hand auf, und sie warf eine Prise Goldstaub in Richards Gesicht, das sofort in verschiedene Richtungen flog und vergoldete die stickige Luft des Thronsaals.

Sofort streckte eine lange Hand die Hand nach der Prinzessin aus, aber Odette wich aus und rannte über den Marmorboden des Flurs davon, aber vor ihr erhob sich wie aus dem Boden eine rothaarige Hexe wieder, als wüsste sie, wie man sich leicht und unmerklich im Raum bewegt, wie ein Geist.

Odette wusste nicht, was sie tun oder wohin sie rennen sollte, der Geist der Hexe würde sie überall finden. Die Hexe sah sich in Odettes weißem Kleid um, mit demselben Neid und Spott, mit dem sie ihre wundersame Schönheit bemerkte.

«Schön wie eine Prinzessin, süß wie ein Schwan,» zischte sie Odette direkt ins Gesicht, «du wirst eine Prinzessin sein – ein Schwan, und es wird deine ewige Verdammnis sein.»

Sie warf einen Blitz mit den Augen, und ein riesiges Fenster schwang auf, ein Sturm schien dahinter, so dunkel und hoffnungslos, gewalttätig und rebellisch wie das Herz eines schwarzen Schwans, und ein weißer Schwan flog mit einem Blitzschlag durch das Fenster. Er war schön und schneeweiß, wie ein schneereicher Winter, er war charmant und sanft.

Odette hatte noch nie einen so schönen Vogel gesehen, aber ein Blutstropfen schien auf den rechten Flügel des Schwans und er wurde verwundet. Wer könnte einen so schönen Vogel, eine seelenlose Person oder den König des dunklen Landes selbst, Rothbert, verletzen? Odette hatte einen Blick von ihm gehört, dass er die Mädchen, die er mochte, in Schwäne verwandelte und sie auf den Seen seines Landes in der Nähe seines düsteren Schlosses niederließ.

Odette wusste nicht, ob es wahr war oder nur eine Legende, aber sie fühlte, dass dieser Schwan etwas Besonderes war, seine Augen waren fast menschliche Augen von junger Schönheit, sie waren die Augen eines jungen Mädchens, er war kein weißer Schwan.

«Schau», flüsterte die Hexe, «schau und genieße das Schauspiel, das ist dein zukünftiges Schicksal.»

Odette warf einen Blick auf den schneeweißen Schwan und kreiste fast erschöpft unter der Decke des Thronsaals. Immerhin war er verletzt und hatte mit Sicherheit Schmerzen, und so fiel er. Einige Minuten später war der gesamte Körper des Schwans von einem strahlend goldenen Schimmer umgeben, ähnlich dem Pollen in der Hand einer Hexe.

Die Prinzessin wich zurück, aber sie konnte nicht anders als zu sehen, wie der Körper des Schwans zu wachsen begann und sich in eine menschliche Silhouette verwandelte. Er wuchs mit unglaublicher Geschwindigkeit und vor Odette auf dem Boden war kein toter Schwan mehr, sondern ein schönes junges Mädchen in einem leichten Kleid. Ihr braunes Haar war über den kalten Marmor verstreut, ihre Augen waren fest geschlossen, als ob sie im ewigen Schlaf versuchten, ihre Lippen im Moment ihres Todes zu flüstern, wahrscheinlich den Namen desjenigen, den sie während ihres Lebens liebte, dies war ein weiteres Opfer der Hexerei.

Die Hexe lachte und ihr Lachen hallte durch den Flur, sie zeigte Odette ihr zukünftiges Schicksal, und die Prinzessin stand auf und glaubte sich und ihren Augen nicht.

Plötzlich waren Schritte vor der Tür zu hören, schnell und laut, und die Hexe berührte Odettes Augen mit ihrer Hand und tauchte die Prinzessin in den Traum einer Hexe.

«Schlaf, liebe Odette», flüsterte sie bedrohlich, «dein Prinz weiß es nicht und wird dich nicht retten können.»

Etienne war überhaupt nicht glücklich über die erzwungene Reise, aber dennoch unterwarf er sich dem Schicksal und ging widerwillig in den Palast, um den Konvoi zu amüsieren, den die Königin ihm geschickt hatte.

Er stand lange Zeit unter den Toren des Palastes, bevor er sich entschied, von seinem Pferd zu springen. Plötzlich sagte eine seltsame Stimme:

«Prinz Etienne, Prinz Etienne!»

Wer könnte ihn beim Namen nennen, wo er zum ersten Mal erschien? In keiner der Tavernen kannte außer Fritz niemand seinen Namen.

Es schien ihm, dass in der Ferne hinter den Bäumen eine feuerrote Haarwelle aufblitzte. Halluzination oder nicht. Er näherte sich dem blauen See und wusste nicht, warum es vielleicht gut ist, dass seine Mutter, die Königin, den jungen Prinzen in einem solchen Zustand nicht gesehen hat, um sich zumindest ein wenig vor seiner eigenen Hochzeit zu erholen.

Er sah ins Wasser, es war durchsichtig und sauber, und Seerosen mit Lilien schliefen leise darin. Wer hatte die Idee, um Mitternacht eine Hochzeit und Krönung zu arrangieren?

Seltsamerweise bewachte heute Abend niemand den Palast, niemand war im Dienst und kein einziger Wachmann war zu sehen.

Etienne betrat die Falttüren und befand sich in einem dunklen, riesigen Raum, in dem sowohl draußen als auch innen niemand war. Die schwere Tür schlug hinter ihm zu, als würde er ein Gefangener des Palastes sein. Plötzlich flammten alle Kerzen auf, Etienne stand beleuchtet von ihrem Schein und konnte nicht verstehen, was los war. Vor einer Minute herrschte in der Halle völlige Dunkelheit, und jetzt durchflutete ein helles Licht die Wände und Möbel, aber es war eine Art seltsames Licht, es schien hell zu sein, und gleichzeitig blieb die ganze Halle in einer seltsamen und sogar gruseligen Umgebung menschlicher Blick in der Halbdunkelheit.

Etienne stand an einer Stelle und wagte es nicht, einen Schritt nach vorne zu machen. Eine unverständliche Angst hielt ihn auf der Schwelle, als wäre hier ein magischer Kreis eingeschrieben, der ihn vor Hexerei und Tod schützte.

Sogar von seinem Platz aus konnte Etienne die wundervolle Dekoration des Raumes sehen, die noch schöner war als die in seinem Palast. Jedes Stück wurde mit einem solchen Geschmack ausgewählt und mit der gesamten Umgebung kombiniert, was der Halle einen mysteriösen mystischen Glanz verleiht.

Es war der schönste und mysteriöseste Ort, den Etienne jemals während seines kurzen und, wie seine Freunde sagen würden, zersplitterten Lebens gesehen hatte, aber voller Duelle und Kämpfe. Alles hier war so schön in der düsteren Halbdunkelheit, dass selbst Kerzen, die mit einer hellen, heißen Flamme brannten, es nicht zerstreuen konnten, und es gab viele von ihnen hier, in exquisiten Kandelabern mit Feen- und Göttinnenfiguren, in goldenen Leuchtern und sogar an den Wänden.

Plötzlich nahm eine unsichtbare Hand einen Becher Wein von einem kleinen Tisch, er flog direkt vor Etiennes Augen hoch und fiel in die Luft, so dass der gesamte Wein in einem dünnen Strom langsam wie Blut auf den Boden floss.

Dieselbe unsichtbare Hand hob ein Schwert in die Luft, das es leicht von der Wand riss, und richtete es direkt in das Herz des jungen Prinzen, aber Etienne schaffte es, sein Schwert aus der Scheide zu ziehen und den ersten tödlichen Schlag abzuwehren. Ein Schlag traf ihn nach dem anderen. Aber Etienne nutzte den Moment und stieß sein Schwert in den Körper des Feindes. Er wusste nicht, wo seine Klinge getroffen hatte, aber im selben Moment floss Blut aus der Leere, dem hellroten Blut des magischen Ritters, der mit Etienne kämpfte, Gott weiß warum.

Eine starke Hand klammerte sich an Etiennes Schulter, Blut floss darüber, und die Gesichtszüge einer Person tauchten in der Dunkelheit auf. Schließlich stand vor Etienne ein Ritter in dunkler Rüstung.

«Odette wird dich niemals lieben, nur ich bin ihr echter Verlobter», zischte er durch seine Zähne.

Dann wurde seine Hand schwächer und löste schließlich Etiennes Schulter von ihrem Stahlgriff, und der Ritter selbst begann sich langsam in der Dunkelheit aufzulösen.

Aus irgendeinem Grund hatte Etienne Schmerzen. Es schien ihm, dass er sich in seine eigene Braut verliebte, was tatsächlich die Liebe einer völlig anderen Person war, oder sogar nicht einer Person, sondern des Teufels.

Ein scharfer Windstoß und eine weitere Tür öffneten sich vor Etienne. Er betrat die offenen Türen und erstarrte. Vor dem Thron, auf dem Marmorboden, lag ein junges Mädchen von erstaunlicher Schönheit.

Sie trug ein weißes Ballkleid, blondes Haar auf dem Boden verstreut und eine Krone auf dem Kopf – das Symbol der Königin dieses Landes, aber ihr Gesicht war blass wie Kreide, war sie wirklich tot? Etienne hatte keinen Zweifel, dass es Odette war, aber sie schlief für immer ein. Der Prinz berührte ihre Lippen mit einem leichten, kurzen Kuss. Er verliebte sich in eine Dornröschen, einen weißen Schwan, der eine königliche Krone trug.

Ihr Herz schlug nicht, sie schlief im Traum einer Hexe, und es lag nicht in seiner Macht, sie zum Leben zu erwecken. Plötzlich warf er versehentlich einen Kelch um, neben dem ein scharlachroter, blutähnlicher Wein stand, und sobald er sich auf dem Boden ausbreitete, öffnete die Schönheit ihre Augen.

«Odette», flüsterte er und ergriff ihre kalte Hand, «bist du nicht Odette?»

«Ja», antwortete sie kaum hörbar, «wer bist du?»

«Ich bin derjenige, der die gesamte Hexenwelt durchquert hat, um dich zu finden», antwortete Etienne und drückte ihre Hand, aber Odette wich unwillkürlich zurück.

«Geh weg», sagte sie, «rette dein Leben, die Hexe wird bald zurückkehren.»

«Auf keinen Fall auf der Welt werde ich dich nicht verlassen», sagte der Prinz, aber Odette erinnerte sich unwillkürlich an die heftigen Augen der roten Hexe.

«Versprich es mir», sagte sie, «wenn wir uns jetzt trennen müssen, wirst du dem Tag nicht glauben, an dem sie dir sagen, dass ich einen anderen liebe.»

«An einem solchen Tag wird mein Herz gebrochen sein, weil ich dich liebe», gab er ehrlich zu, «sag mir, dass du mich auch liebst, sag es Odette», bat er. Plötzlich nahm der Wein, der sich auf dem Boden ausbreitete, keinen scharlachroten, sondern einen purpurroten Farbton an, und der Rauch stieg aus. Sofort verblasste das Licht in der Halle, der Wind brach in die Halle und die Gestalt der rothaarigen Hexe erschien in den Rauchwolken.

«Sie wollen zusammen bleiben, aber Sie sind dazu verdammt, für immer getrennt zu sein», sagte sie spöttisch. «Wenn Sie meinem Fluch widerstehen, erwartet Sie beide der Tod.»

Etienne packte Odette an der Hand und eilte mit ihr davon, sie rannten zur Treppe und dann blieb Etienne für einen Moment stehen.

«Hast du gehört?» Odette fragte. «Wir können nicht zusammen bleiben.»

«Es ist alles Unsinn», antwortete er und versuchte, seine Angst nicht zu zeigen. «Ich werde mich niemals von dir trennen.»

«Wenn du hier bleibst, werden sie dich töten, nicht Geister, sondern meine Ritter, jeder ist gegen dich und mich, aber wenn wir uns in ein paar Jahren treffen, können wir unser Glück finden.»

«Seit einigen Jahren», platzte er heraus, «kann ich eine solche Zeit nicht aushalten.»

«Du musst», sagte sie, «ich werde dich nie vergessen.»

«Ich auch», schwor Etienne, «ich werde dich für immer lieben.»

Vor den Fenstern des Palastes blitzte ein Blitz auf und trennte ihre Hände. Etiennes Arm hatte eine tiefe Wunde von der feurigen Berührung, aber er hielt einen Schmerzensschrei zurück. Die rothaarige Hexe stand wieder vor ihm.

«Wo ist Odette?» Flüsterte Etienne, aber sie lachte nur ohrenbetäubend als Antwort.

«Wo ist Odette?» wiederholte er, aber klarer und fordernder.

«Du wirst Odette nie wieder sehen», rief die Hexe bösartig und triumphierend.

«Obwohl», die Hexe zischte und ein paar Minuten nachdachte.

«Vielleicht wirst du sie eines Tages sehen, aber sie wird bereits eine andere lieben, die in unserem Reich des Bösen würdiger ist als du, aber es wäre dumm, dich einfach so hier rauszulassen.»

Etwas stürzte aus der Dunkelheit auf ihn zu und warf ihn zu Boden

Scharfe Krallen begannen an seiner Kleidung zu reißen, Blut quoll aus seinen Armen und Schultern.

Etienne gelang es, sich zu befreien und das Feuer anzuzünden. Das Feuer blendete für einen Moment das Monster, das ihn angriff, und Etienne rannte schnell aus dem Palast.

Fritz rannte zu Etienne.

«Gott, was ist los mit dir?» rief er aus.

«Oh, du hast dich wahrscheinlich mit den königlichen Wachen gestritten», stellte sein Freund schließlich fest, «aber ich bin nicht überrascht, dass du nie heiraten wolltest.»

«Ich bin gekommen, um dich zu retten», sagte Fritz stolz, «ich habe versucht, ihrer Majestät zu sagen, dass diese Ehe…»

«Es ist mir egal», unterbrach ihn Etienne, «ich werde Odette heiraten.»

Fritz konnte sich nicht von der Überraschung erholen.

«Was du sagst?» brach aus ihm aus.

«Ich liebe Odette», wiederholte Etienne, «sobald ich nach den Gesetzen unseres Landes das Alter der Mehrheit erreicht habe, werde ich selbst um ihre Hand bei jedem bitten, sogar beim Teufel selbst.»

Wenn Fritz zuerst überrascht war, hielt er seinen Prinzen jetzt für einfach verrückt.

«Etienne, was im Palast passiert ist», konnte er nur sagen.

Etienne achtete nicht auf ihn. Er wusste, was er tun würde: In diesen paar Jahren würde er lernen, wie ein echter Ritter zu zäunen, in Kriegen zu kämpfen, zu reisen. Er wird so werden, dass Odette ihn lieben und stolz auf ihn als seinen Verlobten sein kann.

«Ich verspreche dir, Fritz, ich werde ihrer würdig sein,» Etienne versprach aus tiefstem Herzen, «ich werde mein Leben geben, wenn sie mich nur lieben könnte, schwöre ich dir.»

Er warf einen letzten langen Blick auf den Palast, ohne den überraschten Fritz zu bemerken, der nicht glauben konnte, wovon der Prinz so leidenschaftlich sprach.

Jahre werden vergehen, sie werden beide erwachsen, aber Etienne wird seine Liebe wiederfinden, es wird ewig sein, aber er wusste nicht nur eines, dass Hexerei auch nicht schlafen würde, sondern sein Leben unerträglich machen würde, bis die Liebe den bösen Zauber bricht.

Schwarzer Schwan

Auf einem Hügel, unter einem ewig stürmischen Himmel, erhob sich eine düstere und alte Burg, die menschliche Welt war nichts vor ihr, das ganze Land der Menschen, ihre Gebete, ihre Träume, ihre Wünsche verblassten hier, vor ihrer großen Masse, sie war die einzige Herrscherin der ganzen Welt und die Schönste auf Erden.

Wie mächtig waren ihre Mauern, jeder Stein hier verkörperte das Böse, jeder Zentimeter der Erde unter ihren Gewölben wurde der Dunkelheit und Hexerei gewidmet, jeder Moment, der hier verbracht wurde, wurde zum Tod eines jeden Menschen, der sich in diesem Land der dunklen Mächte befand.

Der Herr des Schlosses wurde der Teufel genannt, aber niemand wusste, dass sie im Herzen des Dämons auch schlief – lebendige menschliche Liebe, die das Geheimnis seines schwarzen Herzens war. Niemand wusste, dass die Prinzessin des verfluchten Schlosses, die Tochter des bösen Königs Rothbert, ein lebendiges und liebevolles Herz hatte.

In dieser Nacht hing ein Gewitter über der Burg, und es war schrecklich, der Regen strömte unaufhörlich, und der Donner hallte wider, und der funkelnde Blitz beleuchtete ab und zu die düstere und majestätische Burg. In dieser stürmischen Nacht eilte ein Prinz aus einem anderen Königreich zum Schloss, um seinem Tod zu begegnen, denn für ihn hatte bereits alles seine Bedeutung verloren, weil er in die Prinzessin der Schatten, seinen schwarzen, aber schönen Schwan, verliebt war. Weder das Gewitter noch der Donner über seinem Kopf erschreckten ihn, er ritt kühn zum verfluchten Schloss und wollte nicht umkehren.

Wenn sein Bruder Prinz Etienne es vorzog, Zeit in Tavernen zu verbringen, wurde Christian der beste Ritter im Königreich und der schönste Kavalier unter allen Männern des Landes. Sein langes schwarzes Haar, vom Regen nass, fiel auf sein Gesicht, seine klaren blauen Augen blickten in die Ferne, und sein hübsches Gesicht schien das schönste der Welt zu sein, alle Damen verehrten ihn, aber leider liebte er nur eine – die verzauberte Königstochter. Liebe und Mut waren die Stärksten der Welt, und er verstand das, jetzt fuhr er zu ihr, wusste immer noch nicht, was vor ihm lag, aber er wurde nicht von der Angst vor der Zukunft gequält. Er entschied fest: entweder Odiles Liebe zu erreichen oder zu sterben. Die Entscheidung blieb unverändert.

Er war bereit, den Tod zu akzeptieren, nur um Odile noch einmal in die blendend grünen Augen zu schauen, weil er sie mehr liebte als das Leben.

Wenn seine Mutter – die Königin jetzt wusste, wo er ist, aber es war ihm egal, was seine Familie und sein exzentrischer, aber geliebter Bruder denken, waren sie einander seit ihrer Kindheit lieb, aber jetzt rief ihn sein Herz nach vorne, wo das düstere alte Schloss König Rothberts aufragte.

Christian wuchs früh auf, nahm früh die Waffen und verliebte sich noch früher. Es war ihm egal, wer Odile wirklich war, selbst wenn der schwarze Schwan, wie alle Lebenden sie nannten. Er hatte keine Angst vor dem Fluch, er ritt nur kühn vorwärts und dachte nicht daran, sich von seinem Weg abzuwenden. Liebe war das Wichtigste in dieser Welt voller Streit und Gefahr, in der jeder Feind war, jeder außer ihm und seiner geliebten Prinzessin.

Der Sturm war draußen laut, aber drinnen war es gemütlich und warm.

Die Gäste von König Rothbert saßen an einem riesigen Tisch mit verschiedenen Gerichten und kostbaren Tassen. Der König saß am Kopfende des Tisches. Alle hatten Angst vor ihm, außer Odile, weil sie seine einzige und geliebte Tochter war. Er zeigte nie seine Gefühle für sie, aber sie wusste, dass er sie genauso liebte wie ihre tote Mutter. Sie wusste, wie er unter ihrem Tod litt, obwohl er kein Wort sagte, aber sie konnte es in seinen Augen sehen.

Odiles Haar war mit einem goldenen Diadem mit Diamanten geschmückt. Sie war die einzige Prinzessin des Landes, die Erbin des größten Königs in der Geschichte der Welt, aber sie war weder mit Luxus noch mit Reichtum zufrieden, weil sie eine dunkle Schönheit war.

Wie ein schwarzer Schwan leuchtete sie mit ihrer Schönheit. Odile war eine dunkle Prinzessin, schön und geheimnisvoll. Die Leute sagten, dass sie weder ein Herz noch eine Seele hatte, dass sie dieselbe war wie ihr grausamer Vater, wenn auch schön, aber auch magisch, aber niemand wusste, dass sie ein Herz hatte, niemand wusste, dass Odile verliebt war.

Sie saß traurig mit gesenktem Kopf da und wagte es nicht, in die schwarzen Augen ihres Vaters zu schauen, und er sagte kein Wort, was, wenn er es vermutete, denn der König des Bösen kennt alle menschlichen Geheimnisse, und dies war das Geheimnis ihres Herzens, das Odile niemandem offenbaren konnte…

Ihr Vater saß schweigend am Tisch, aber sein feuriger Blick durchbohrte sie und seine Augen brannten vor Feuer. Heute war er so mürrisch und düster wie immer. Er hatte etwas in seinem Herzen, wenn er es nur hätte, und wollte es niemandem geben.

«Unsere Nacht ist gekommen», sagte er und alle in der Halle waren erschrocken, «heute wird das dunkle Ritual abgeschlossen sein.»

Und obwohl Odile absolut nichts verstand, richteten sich die Blicke aller, die augenblicklich am Tisch saßen, in einer Art bedrohlicher Erwartung auf sie.

«Aber es gibt noch eine Sache», sagte Rothbert, und es schien, dass er noch dunkler wurde als er, «dieser verdammte Prinz aus dem benachbarten Königreich.»

:Ja, er ist es,» gab es Ausrufe am Tisch, und alle bestätigten:

«Er muss sterben.»

«Er ist ein Hindernis auf unserem Weg.»

«Er verdirbt alle unsere Pläne.»

Aber sobald Odile aufblickte, verstummten alle und es herrschte eine tote Stille am Tisch.

«Nein», sagte Odile, «Vater, du weißt nicht, du erzählst eine Lüge, dieser Prinz ist nicht so schlecht, er ist mutig, tapfer und auch sehr gutaussehend», fügte sie hinzu, senkte die Augen und Rothberts feuriger Blick durchbohrte sie durch und durch.

«Kennst du ihn?» streng wie nie zuvor, fragte er, also hatte Odile ihren Vater noch nie zuvor gesehen.

«Nein,» beeilte sie sich, Einwände zu erheben, und obwohl es eine Lüge war, gelang es ihr, «ich habe gerade von ihm gehört…»

«Und dass er verliebt ist,» der König grinste böswillig, «jeder weiß, dass er dir schon lange nicht gleichgültig war, nicht wahr, Odile?»

«Vergib mir, Vater», flüsterte sie, aber jetzt dachte sie darüber nach, was Christian hierher eilte und was er hier finden konnte, außer Tod und ewiger Verdammnis.

«Du hast keinen Wein getrunken, Odile,» sagte Rothbert auf seltsame Weise, «du musst heute Abend trinken, es wird dich noch schöner machen, als du jemals träumen könntest.»

Seine Augen leuchteten mit einem wütenden Feuer auf, und Odile bemerkte unwillkürlich, dass heute Abend etwas Besonderes auf sie wartete, vielleicht sogar schreckliches. Der Blick des Königs sprach davon, darin war eine Art Geheimnis verborgen.

Sofort näherte sich eine der luxuriös gekleideten Dienerinnen Odile und goss ein kostbares Glas Sekt. Odile berührte es nicht, sie hatte Angst vor etwas, das sie selbst nicht kannte, aber ihre Angst verstärkte sich mit jedem Schlag der Uhr und mit jeder Minute am Tisch.

«Odile,» wiederholte Rothbert, «heute ist eine besondere Nacht für uns und für Sie, heute werden Sie in die Geheimnisse unserer Hexerei eingeweiht, und es wird so sein, schöner schwarzer Schwan.»

Christian war bereits am Tor des Schlosses, aber er würde nicht die ganze Nacht darauf warten, dass die Wachen ihn hereinließen oder töteten. Er packte die Kante der Wand und stieg eine Minute später in das Fenster einer der Hallen. Er hatte vor nichts außer den Worten von Odile selbst Angst, obwohl er wusste, dass sie ihn nicht ablehnen würde, hatten sie bereits Liebesgelübde abgelegt.

Odile sah auf ihre Hände, sie leuchteten, als stünden sie in Flammen. Ihr scharlachrotes Kleid wurde schwarz wie das Gefieder eines schwarzen Schwans, ein grünes Licht blitzte in ihren Augen, und nur die goldene Krone auf ihrem Kopf blieb die einzige, die nicht wie ein Schwan in ihr aussah. Hat sich die Vorhersage erfüllt und sie wurde eine dunkle Prinzessin?

Odile konnte nicht verstehen, was mit ihr los war, aber sofort brach die Luft um sie herum in triumphierendes Lachen von Rothbert aus, und eine durchsichtige Träne floss über Odiles Wange, ihre Liebe war für immer verloren, sie wurde ein schwarzer Schwan.

Plötzlich wurde die Stille der Nacht von einem Brüllen unterbrochen, und Rothbert hob erwartungsvoll den Blick zum vom Wind verwehten Fenster, und der ganze Himmel hinter ihm wurde feurig. Odile trat vom Fenster zurück und sah einen goldenen Drachen mit wilden, heftigen Augen, die wie ein düsterer Vogel am Himmel schwebten. Er war so schrecklich, so ekelhaft, aber wie konnte er hier im Land der Dunkelheit sein.

Odile beobachtete ihn und vergaß, dass ihr Kleid schwarz geworden war. Er flog ins offene Fenster und nahm fast den gesamten leeren Raum in der Halle ein. Sein Schwanz kräuselte sich in Ringen, und goldene Schuppen glitzerten in der Dunkelheit, als ob sie mit einer goldenen Krone auf Odiles Kopf kombiniert wären.

Feuriger Atem brach aus seinem Mund, seine Pfoten waren so stark, dass es schien, als würden sie das gesamte Schloss zerstören, wenn sie wollten, aber das war unmöglich, König Rothberts Schloss war unzerstörbar.

Mit dem Drachen begann etwas direkt vor Odiles Augen zu geschehen, sein Schwanz und seine Pfoten begannen zu schrumpfen und zu einem goldenen Körper zu wachsen, goldene Farbe und Schuppen begannen zu schrumpfen und zu verschwinden, und jetzt war es kein Monster mehr, sondern ein junger Mann. Odile erkannte ihn, er war ein häufiger Besucher ihres Schlosses. Jetzt verstand Odile, warum er sich bei Einbruch der Dunkelheit höflich von ihr verabschiedete und jeden Ball zurückließ, um sich schnell in der Dunkelheit zu verstecken.

«Edwin», schaffte sie es kaum zu sagen, ohne zu glauben, was sie sah. Odile sah ihren Vater und dann ihren Freund verängstigt an, aber jetzt verwandelten sich beide, die ihr so lieb waren, in Unholde der Dunkelheit.

«Es ist vollbracht, Odile,» sagte Rothbert, «hör auf dich zu verstecken, der junge Prinz ist deiner nicht würdig, sieh dich an, weil du ein schwarzer Schwan bist.

«Nein», platzte Odile heraus.

Sie konnte es nicht länger ertragen, was mit ihr geschah, Odile rannte aus dem Flur und eilte davon.

Sie blieb im dunklen Flur des Schlosses stehen und schaute in den riesigen ovalen Spiegel in einem vergoldeten Rahmen, der an der Wand hing. Ja, jetzt könnte man sie tatsächlich einen schwarzen Schwan nennen, schön, aber der Dunkelheit ausgeliefert. Plötzlich sah sie hinter sich im Spiegel das Spiegelbild ihres Vaters, obwohl es sich so änderte, dass es fast unmöglich war, ihn zu erkennen. Die ganze frühere Schönheit verschwand aus seinem Gesicht, nur seine Augen blieben dieselben wie sie waren, aber jetzt funkelte ein böses, heftiges Licht in ihnen und zerstörte alle Lebewesen um ihn herum.

«Jetzt weißt du alles, Odile,» zischte er und seine unheimliche, taube Stimme war noch schrecklicher als sein Gesicht, «jetzt bist du auch eine von uns, ich werde dich zur Königin des Bösen machen, du wirst den jungen Prinzen vergessen, unser Ziel ist Rache an allen für den Tod meiner Liebe und deiner Mutter, jetzt bist du ein schwarzer Schwan.»

«Aber ich kann nicht», flüsterte sie, «so bin ich nicht.»

«Sie sind ein schwarzer Schwan, und Sie sind die Königin der Schönheiten, die für mich gestohlen und in Schwäne verwandelt wurden», sagte der König der Dunkelheit, und Odile sah, wie sich der goldene Drache in der Dunkelheit wand, und ihre weißen Hände verwandelten sich langsam in das Gefieder eines schwarzen Vogels.

Odile spürte, wie langsam und unaufhaltsam sie selbst böse wurde, sie konnte die schönen Augen von Christian nie vergessen, aber jetzt wurde sie selbst ein Teil und eine Königin der dunklen Mächte. Ihre Hände waren mit Federn bedeckt, und jetzt flog kein Mädchen, sondern ein schwarzer Schwan mit einer goldenen Krone auf einem stolzen Kopf in die Dunkelheit der Nacht, wo ein heftiges Wolfsheulen zu hören war, und Rothbert sah ihr nach und grinste bösartig.

Währenddessen machte sich Christian auf den Weg in die Burghalle. Wo ist Odile? Plötzlich sah er auf dem Boden etwas, das wie eine schwarze Feder aussah, er bückte sich, um es besser sehen zu können, aber plötzlich flog ein schwarzer Schwan direkt über seinen Kopf, und dann erschien Odile vor ihm, als wäre es direkt vom Boden aufgetaucht.

«Odile», rief er freudig aus, aber sie war kalt und erst jetzt, als er seine Augen von ihrem Gesicht abriss, sah er, dass sie ein nachtschwarzes Kleid und eine goldene Krone auf ihrem dunkelhaarigen Kopf trug.

«Lauf,» brach aus ihr hervor, «entkomme lieber von hier.»

«Odile», wiederholte er und ergriff ihre Hand, aber ihre Finger waren kalt wie Eis, es war kein Leben oder Wärme in ihnen, wie bei jedem gewöhnlichen Menschen.

Er sah sie an, er konnte seine Augen nicht von ihrem Gesicht lassen, und auch sie schien bereit zu sein, den Prinzen ewig anzusehen, aber etwas Dunkles erschien in ihrem Blick.

«Geh weg», sagte sie, «du hast keine Ahnung, was mit einer Person hier passieren könnte.»

«Es macht mir keine Angst», antwortete er, «heute konnte ich kaum aus dem Palast herauskommen und bin hierher gekommen, wir können zusammen von hier weglaufen, das ist der einzige Weg.»

Er warf einen besorgten Blick auf Odile.

«Mein Onkel wurde der König von Spanien», fuhr er fort, «sie wollten mich dorthin schicken, damit ich lernen kann, das Land zu regieren und Waffen einzusetzen, wir können dort zusammen fliehen und niemand kann uns dort finden.»

«Du hast keine Ahnung, was du sagst.» Odile schloss für einen Moment die Augen, jetzt war sie ein schwarzer Schwan und die Liebe war irreversibel, und sie liebte dieses süße Gesicht von Christian, von dessen Schönheit es unmöglich war, ihre Augen abzuwenden. Sie konnte ihre Liebe nicht verraten, aber das böse Genie erwachte bereits in ihr.

«Ich bin eine dunkle Prinzessin», sagte sie. «Ich bin verdammt, wie mein Vater, finde dich selbst eine andere.»

«Nein,» sagte er und ging auf sie zu, «du bist das wundervollste Mädchen auf der ganzen Welt, du bist das schönste, und es ist mir egal, dass du in einem verfluchten Schloss lebst, dass jeder Angst vor dem König, deinem Vater, hat, ich liebe dich, auch wenn Du ein schwarzer Schwan bist.»

Prinz Charming wusste nicht, dass er im Netz der neuen Prinzessin der Dunkelheit gefangen war, aber es war ihm egal. Er hätte niemals aufhören können, sie zu lieben, er hätte niemals ihre wunderbaren Züge vergessen können. Obwohl sie mehr dunkel als hell war, spielte es keine Rolle mehr.

«Ich liebe dich, Odile», wiederholte er und ging auf sie zu. Er wollte die schwarzhaarige Prinzessin küssen, aber plötzlich war ein schreckliches Brüllen über der Burg zu hören. Die Silhouette eines riesigen Drachen blitzte durch das Fenster.

Odile sah Christian entsetzt an, jetzt konnte sie nichts mehr tun, nichts konnte ihrem schönen, aber sterblichen Liebhaber helfen.

Blitze blitzten über die Burg und spiegelten sich in der Halle selbst wider. Christian stand auf und glaubte sich nicht, ein Mann stand in blauen Rauchwolken vor ihm. Er sah ihn irgendwo, aber er erinnerte sich einfach nicht, wo und es war kaum ein gewöhnlicher Mensch. Der Prinz war mutig und hatte vor nichts Angst, er würde sich nicht vor denen verstecken, die seine Liebe mit ihren bösen Zaubersprüchen umgaben, er wollte sie in einem echten Krieg bekämpfen und die Kräfte besiegen, die niemand außer ihm besiegen konnte.

Odile starb jedoch vor Entsetzen, sie hatte nicht erwartet, dass ihr mysteriöser Freund und Hexenvater so schnell verstehen würde, dass der Prinz zu ihr gekommen war, um um ihre Hand zu bitten, und sie würden ihn herzlich willkommen heißen.

Edwin sah sie an und seine Augen waren blutunterlaufen. Wut verzog sein attraktives Gesicht. Er wollte ihre Liebe wegen seiner dunklen Leidenschaft für Prinzessin Odile zerstören.

«Es ist an der Zeit, dass du stirbst, Prinz Christian», zischte er.

«Woher weißt du meinen Namen?» brach aus Christian aus, aber sein Feind grinste nur bösartig. Nicht umsonst hielt er dieses Geheimnis, aber Christian sah ihn genau an.

«Ich kenne dich», sagte er, «wir haben uns schon einmal getroffen.»

«Alles auf dieser Welt ist unbekannt, hübscher Prinz», grinste Edwin und hob ein scharfes Schwert, das in der Dunkelheit in seiner Hand glitzerte.

Christian sah ihn an und plötzlich erinnerte er sich an die dunkle Nacht und den Aufstand im Palast, seine Augen verengten sich für einen Moment, er konnte es nicht glauben.

«Ich kenne dich», wiederholte Christian. «Du hast meinen Vater getötet, nicht wahr?»

Ein heimtückisches Grinsen lief über Edwins boshafte Lippen. Odile wich unwillkürlich zurück und beobachtete von der Seite, ihre Hand an die Wand gelehnt, ihr Duell. Die Schwerter der Rivalen kreuzten sich. Odile beobachtete sie und wusste nicht, was sie tun sollte, um den zu retten, den sie liebte.

Das Duell ging weiter, Edwins Schwert schimmerte in der Dunkelheit, als wäre es aus magischem Stahl geschmiedet. Für einen Moment verweilten ihre Schwerter aneinander, und Edwins Augen blitzten vor Feuer, und das Zischen eines Drachen entkam seinen Lippen.

«Dies ist dein Tod», sagte er, aber es war zu früh für ihn, um zu triumphieren. Odile blendete Edwin kurz mit einer Handbewegung und Christians Schwert sank in die Schulter seines Gegners.

Blut sprudelte aus der Wunde und Edwin packte seine Schulter mit einer Hand, um sie aufzuhalten.

Odile rannte zu Christian, sie waren nur Kinder, die in Feinde verliebt waren, aber sie liebten sich so sehr, wie diejenigen, die sie trennten, sich nicht einmal vorstellen konnten.

«Lauf», flüsterte sie und umarmte ihn noch einmal, «rette dich, um meinetwillen.»

«Ich werde bei dir bleiben», antwortete er kühn.

«Du musst gehen», antwortete Odile, «ich werde mir niemals vergeben, wenn du jetzt wegen mir hier stirbst, musst du gehen.»

Er sah sie zum letzten Mal an, sie waren nicht für immer getrennt und er wusste es.

«Ich werde für dich zurückkommen», flüsterte Christian, er wusste, dass Odile jetzt für immer verflucht war, aber er liebte sie, auch wenn sie ein schwarzer Schwan war.

Er verschwand in der Ferne und Odile sah ihm traurig nach. Sie drehte sich nicht einmal zu Rothbert um, der aufgetaucht war. Ihre Augen waren voller Tränen. Sie hat keinen Weg zu einem einfachen menschlichen Leben, aber die Liebe in ihrem Herzen wird niemals verschwinden. Und jetzt konnte sie sich nur noch um Christian kümmern, der ins ferne Spanien ging, um sie zu vergessen.

Todeslilien

Heute haben sich alle edelsten und reichsten Leute des Königreichs in Odettes Palast versammelt, um das Erwachsenwerden der Prinzessin zu feiern. Odette wurde anders, das Leben machte sie freudig und schön, sie war ein Schmuckstück ihres Königreichs, aber heute schlich sich Traurigkeit in ihr Herz, sie erinnerte sich an die blendenden Augen ihres hübschen Prinzen, aber das Schicksal trennte sie von ihm, und auch heute erinnerte sie sich aus irgendeinem Grund an Richard, seinen treuen Freund.

Was ist mit ihm passiert? Wo ist er so mysteriös verschwunden? Es war unmöglich, ihn irgendwo zu finden, aber er lebte, Odette wusste das und hoffte, dass sie ihn eines Tages wiedersehen würde.

Der Tanz endete und Odette setzte sich in einem anmutigen Knicks zu dem Herrn, der mit ihr tanzte. Schließlich konnte sie den Ball leise verlassen und in den Garten neben dem Palast gehen. Hier leuchtete der See im Licht des Mondes, und sein Wasser leuchtete in allen Schattierungen der nächtlichen Schönheit. Der See war sowohl amüsiert als auch beruhigt, es war Odettes Lieblingsort, und jetzt, ohne zu wissen warum, kam sie hierher.

Schwäne schwammen auf der sauberen und transparenten Oberfläche des Sees. Bei ihrem Anblick wurde an die Legende des Königs der Dunkelheit erinnert, der die Mädchen, die er mochte, verzauberte und sie in Schwäne verwandelte.

«Wo bist du, Richard?» sagte Odette und bevor sie Zeit hatte, es zu sagen, wurde der ganze See mit hellem Licht beleuchtet, und auf der dunklen Straße zum Palast blitzten Flammen auf und bildeten eine ganze Lichtbrücke.

In der Ferne erschien ein Reiter auf einem schwarzen Pferd. Odette wurde sofort klar, wer es war. Ganz in Schwarz, auf einem funkelnden Hengst und in einer schwarzen Maske, unter der strahlend blaue Augen leuchteten, war er es, der der dunkle Prinz genannt wurde. Derjenige, über den Legenden gemacht wurden, aber wie konnte er sich hier wiederfinden, ein Geist auf einem schwarzen Pferd, ein Prinz aus dem Königreich der Elfen.

Er ritt auf die Straße der lodernden Lichter, sein Pferd wieherte und Flammen brachen aus seinen Nasenlöchern, seine Hufe schlugen ungeduldig auf den Boden, er wartete auf etwas und konnte nicht warten. Odette konnte nicht glauben, was sie sah, der dunkle Prinz sprang von seinem Pferd und kniete sich vor sie hin.

«Geh mit mir, Odette,» flüsterte der Elf, der in das Reich der Sterblichen kam, er hob sein Gesicht zu ihr und Odette erkannte Richards feurige Augen.

Wer war vor ihr: ihr alter Freund oder der Prinz der Feen? Sie wusste nicht, was sie denken sollte, ihre Gedanken waren verwirrt und sie schloss für einen Moment die Augen, die glauben konnte, dass der Prinz der Elfen einst ein sterblicher Mann war und ein sterbliches Mädchen liebte, und jetzt kam er zu ihr, um sie in das Königreich der Hexerei mitzunehmen.

Er senkte respektvoll den Kopf und Odette wusste nicht, was sie tun sollte. Sie konnte nicht glauben, dass Richard vor ihr stand, ihr alter Freund und treuer Liebhaber. Kam er für sie aus dem Königreich der Hexerei, kam wieder in die Welt der Sterblichen. Sie wusste nicht, wen sie mehr liebte: den sterblichen Prinzen Etienne oder den dunklen Prinzen.

Ja, er war es, ihr Freund Richard, aber wie er sich verändert hatte. Er wurde der König der Dunkelheit, nicht des Lichts. Er hatte lange vorgeschlagen, dass sie mit ihm rennen sollte, aber jetzt musste sie sich entscheiden, und Odette wusste nicht, was sie tun sollte, sie konnte ihrem Königreich nicht entkommen, sie war seine Prinzessin und konnte ihn nicht verlassen. Auf der anderen Seite zog es sie in die Welt der Elfen und Feen, aus der Richard sie in die wunderbare Welt der endlosen Hexerei mitnahm.

Richard kniete vor ihr und hob seine schönen Augen zu ihr. Er bat sie, mit ihm zu gehen, aber Odette konnte sich nicht entscheiden.

«Richard», flüsterte sie.

«Jetzt bin ich der Prinz der Dunkelheit», antwortete er traurig.

Sie drückte seine Hand, aber plötzlich riss ein Blitz ihre Hände. In einer Minute war Richard nicht mehr bei ihr.

Wo ist er hin? Er erschien und verschwand immer wie ein Geist, wie eine Vision, jetzt war er der Prinz der Elfen, und dies teilte sie auf eine Weise, die die Feinde niemals trennen konnten.

Und im Dickicht, nicht weit vom Palast entfernt, folgten ihr schöne Augen und eine Stimme flüsterte:

«Ich würde mein Leben für dich geben, aber mein Leben gehört der Hexerei.»

Odette drehte sich um, es schien ihr, dass eine leise Stimme sie anrief, aber hier war niemand, und sie allein stand am durchsichtigen See und konnte sich von diesem kurzen Treffen nicht erholen.

Richard verschwand wie vor vielen Jahren. Sie wusste nicht, ob er jemals zurückkehren würde.

Plötzlich sah Odette eine dunkle Gestalt im Licht der Lichter. Plötzlich begann sich die Gestalt zu ändern, die dunklen Falten seiner Kleidung verwandelten sich in rote Locken, und eine rothaarige Hexe stand vor Odette. Odette erstarrte vor Entsetzen, aber die Vision verblasste, und vor ihr stand nur eine alte Frau in Trümmern. Sie ging zu Odette und senkte höflich den Kopf.

«Hallo, Prinzessin Odette», sagte sie.

«Woher weißt du meinen Namen?» Odette war überrascht, aber die alte Frau grinste nur.

«Wer kennt Prinzessin Odette nicht», sagte sie, «alle im Land sagen, dass sie das schönste Mädchen im ganzen Königreich ist.»

«Danke», brach sie aus.

«Und dich zu sehen», fuhr die alte Frau fort, «man kann verstehen, warum du als die Schönste angesehen wirst.»

Die alte Frau ging um Odette herum und sah sie an wie eine antike Statue.

«Heute ist der Tag Ihrer Mehrheit», sagte sie, «glauben Sie mir, dies ist der schönste Tag, der nur im Leben eines Mädchens wie Ihnen sein kann. Du bist wunderschön.»

Wie kam die alte Frau hierher, da das Tor zum Garten von Wachen bewacht wurde?

«Wie bist du hier her gekommen?» Fragte Odette.

«Durch Zufall und gleichzeitig nicht», antwortete sie seltsam.

«Aber das Tor ist bewacht.»

«Nichts kann so gut bewacht werden, dass niemand hineinkommt.»

«Da sind Wachen, wie bist du reingekommen?»

«Hexerei kann überall ausrutschen.»

«Hexerei?»

«Ja.»

«Ich glaube dir nicht.»

«Es ist egal», sagte die alte Frau und holte aus den Falten ihrer Kleidung eine wundervolle funkelnde Blume – eine weiße Lilie.

«Was neben Blumen den Urlaub schmücken kann,» sagte sie, «hier auf den Felsen wachsen Lilien, man könnte einen Blumenstrauß sammeln.»

«Aber es ist gefährlich auf den Felsen», versuchte Odette zu sagen.

«Das ist nichts,» antwortete die alte Frau, «geh und du wirst glücklich sein.»

Odette wollte ihren Gesprächspartnerin loswerden und ging weg, und es waren nicht die Augen der alten Frau, die ihr in die Dunkelheit der Nacht folgten, sondern die Augen der rothaarigen Hexe.

Odette bemerkte aus der Ferne einen Felsen, auf dem die schönsten Lilien wuchsen. Die Prinzessin konnte einfach nicht widerstehen, sie zu sehen.

Die Flügel eines riesigen schwarzen Vogels blitzten oben auf der Klippe. Der Vogel schlug mit den Flügeln und wurde wieder Teil des Felsens, aber Odette bemerkte es nicht, sie war zu hinreißend und pflückte Blumen.

Odette pflückte noch ein paar Blumen, konnte aber nicht nach der nächsten greifen. Es wuchs hoch am Rand der Klippe, und sie kletterte ohne zu zögern dorthin und pflückte eine duftende Blume. Es funkelte in ihrer Hand und in diesem Moment bedeckten die riesigen Flügel eines Vogels sie. Sie versuchte zu fliehen, aber nichts funktionierte, die Flügel drückten sie fest. Sie selbst verstand nicht wie, aber ihre Hände waren mit Federn und goldenem Staub des Hexenrituals bedeckt. Sie war eine weitere Geliebte des Teufels, die er in einen Schwan verwandelte. Ihr Haar zersplitterte im Wind und verwandelte sich in ein weißes Gefieder. Das Kleid war langsam mit weißen Federn bedeckt. In einem Moment schwebte ein weißer Schwan auf der ruhigen Oberfläche des Sees. Es war ein ungewöhnlicher Vogel mit einer goldenen Königskrone auf dem kleinen Kopf.

Rothbert hat endlich seine verdammte Liebe, sein gebrochenes Herz gerächt.

Jetzt ist sie ein magischer Vogel geworden, Rothbert hat sich gerächt, aber diese Rache könnte eine Strafe für sich selbst werden. Früher war er bereits in die schöne Diana verliebt, jetzt konnte er sich in ihre schöne Tochter verlieben. Nein, es war nur ein Märchen. Seine Liebe starb mit dem Tod der Königin, nicht seiner, sondern der Braut eines anderen. Er liebte sie und seine Liebe starb mit ihr und ihrer Schönheit. Konnte er sich wirklich in die verlieben, an der er sich rächen sollte, die er in einen Schwan verwandelte?

Die Liebe des Prinzen

Jahre vergingen und Christian kehrte zurück. Reisen, Kriege, Duelle, Schlachten haben ihn gemildert und ihn zu einem unbesiegbaren Ritter gemacht. Er gewann Ruhm und Ehre mit seinem Schwert, aber er eilte nicht zum Palast, um sich mit seiner Familie zu treffen. Natürlich liebte er sie, war an sie gebunden, aber jetzt wurde er von einer stärkeren Liebe, der Liebe zum schwarzen Schwan, gerufen. Er muss Odile um jeden Preis sehen.

Sein Bruder Etienne hat sich im Laufe der Jahre sehr verändert. Die Tavernen, Alkohol, betrunkenen Kämpfe wurden vergessen. Universitätsausbildung und militärische Ausbildung. Er wurde makellos. Die Liebe zu Odette heilte ihn vollständig von betrunkenen Kämpfen und lauten Tavernen. Jetzt sah er kein Mädchen mehr an und wartete auf den Moment, in dem er wieder zu Odette zurückkehren würde.

Rothbert ging zum See und schlug mit den Klappen seines langen schwarzen Umhangs wie die Flügel eines schwarzen Vogels. Der weiße Schwan auf dem See funkelte in magischen Farben, und jetzt war es kein Schwan mehr, sondern ein schönes Mädchen mit blonden Haaren. Als ob sie nach einem langen Schlaf ihre Hand über ihr Gesicht fuhr, war sie wieder ein Mädchen, sie, Prinzessin Odette, in einen Schwan verzaubert.

«Erinnere dich an alles,» sagte Rothbert, und wie Blitze in Odettes Kopf blitzte ein Moment aus der Vergangenheit auf, aber nicht ihre, sondern ihre schöne Mutter.

Sie schien zu sehen, wie Diana durch den Flur rannte, wie sie sich über die Leiche des jungen Königs beugte, wie sie den Todeskuss aus der goldenen Schale der rothaarigen Hexe erhielt.

«Ja,» flüsterte Odette, «ja, ich erinnere mich an dich, wegen dir ist meine Mutter gestorben.»

«Ich räche den Tod desjenigen, der deine Mutter war. Sie hat dich dazu verdammt, für immer zu leiden, weit weg von deiner Liebe, für immer eine verfluchte Prinzessin zu sein, ein Schwanenmädchen. Nachts wirst du eine menschliche Form annehmen und tagsüber wirst du ein Schwan mit einer goldenen Krone auf deinem Kopf. Ich kann dir nur einen Tag geben, eines Tages wirst du ein Mensch sein und sicherstellen, dass dein Prinz dich lange vergessen hat.»

«Es wird nie passieren», sagte sie kühn.

«Denk nur an einen Tag, Prinzessin», zischte das böse Genie. Die Klappen seines Umhangs fegten, und ein großer schwarzer Vogel flog vom See weg.

Etienne fuhr zu den Höhlen tief im Wald, weit weg von der Hauptstadt.

Er sprang von seinem Pferd und band es an einen der Bäume und betrat die Höhle.

Aus der Ferne erklangen Stimmen. Woher kamen die Stimmen im Bereich des alten Einsiedlers und zusätzlich die Frauenstimmen, was noch alarmierender war?

«Prinz», rief jemand Unsichtbares und eine andere Stimme fuhr fort:

«Komm zu uns!»

«Kommen Sie!» Es klang schweigend und hallte von den Wänden der Höhle wider, «komm zu uns, wir haben so lange auf dich gewartet!»

Etienne konnte nicht glauben, was er hörte. Der Besitzer der Höhlen, sein alter Freund, der Einsiedler, hatte keine Verwandten. Keine Freunde, aber er war der größte Zauberer im ganzen Königreich. In diesem Sinne ging Étienne mutig voran.

«Prince Charming» kam hinter ihm hervor. Er drehte sich um und hatte Zeit, seinen Blick zu fangen, als ein Schatten aufblitzte, dunkel und schnell wie ein Pfeil. Plötzlich wurde die Höhle mit Licht beleuchtet und drei Mädchen erschienen vor ihm und sahen aus wie orientalische Prinzessinnen.

Eine von ihnen war rothaarig, die zweite war eine Brünette, die dritte war eine Blondine. Sie waren zweifellos schön, aber für den Prinzen existierte nur Odette auf der Welt.

Die rothaarige Schönheit sah Etienne direkt in die Augen und versuchte, zumindest eine Antwort auf ihre Schönheit zu finden, aber vergebens blieben Etiennes Augen teilnahmslos. Sie legte ihre Hände auf Etiennes Nacken und grinste.

«Ich sehe aus wie sie, Etienne», fragte sie. Woher kannte sie seinen Namen?

«Und ich? Und ich?» Die anderen Mädchen stöhnten wie die erste.

«Es ist dumm, an den so weit entfernten zu denken», wiederholte die Brünette.

«Es gibt andere Mädchen auf der Welt», fuhr die Blondine fort.

«Bleib bei uns, Etienne», fuhr das rothaarige Mädchen fort, «auch wenn wir nicht sie sind, können wir sie für eine Weile für dich ersetzen.»

«Niemals», antwortete Etienne und nahm ihre Hände von seinem Nacken, aber die rothaarige Schönheit achtete nicht darauf.

«Ist sie wirklich so schön», unterbrach sie ihn.

«Ja», antwortete der Prinz fest, «schöner als alle irdischen Mädchen und sogar Geister.»

«Geh weg», kam eine gebieterische Stimme hinter ihm. Die drei Mädchen erhoben sich wie Rauch und verschwanden, und bevor Etienne stand, stand er – sein alter Freund, sein zweiter Vater, ein Einsiedler und ein Zauberer.

«Du bist gekommen», sagte er und neigte zur Begrüßung leicht den Kopf.

«Wie konnte ich nicht kommen,» Etienne antwortete auf seine Worte, «du wurdest ein zweiter Vater für mich.»

«Und du hast dich verändert,» sagte der Einsiedler, «jetzt bist du ein hübscher Prinz, und bald wirst du der König deines Landes.»

«Eine Sache macht mir Angst», sagte Etienne ehrlich, «Ehe, ich kann kein Mädchen heiraten, außer…»

«Ihr?»

«Ja,» sagte Etienne und wusste nicht einmal, wie der Zauberer sein Geheimnis kennt.

«Prinzessin Odette», sagte der Zauberer nachdenklich.

«Ja, aber wo ist sie?» Der Prinz rappelte sich auf.

«Das weiß ich nicht, aber eines kann ich wissen.»

Er führte Etienne vorwärts und sie befanden sich in einer anderen, dunklen und riesigen Höhle. Auf dem Tisch mit den Büchern lag ein Schädel, und darüber an der Wand hing ein altes Schwert, das mit Edelsteinen und einem goldenen Griff verziert war. Neben dem Tisch auf einem Podest stand ein Spiegel. Sie näherten sich ihm.

«Schau», sagte der Einsiedler und fuhr mit seiner faltigen Hand über die glatte Oberfläche des Spiegels. Der Spiegel reflektierte einen See, in dem Schwäne schwammen, und dann sah Etienne Odettes Gesicht. Sie ist gewachsen und noch schöner geworden.

«Ja, sie ist es,» brach aus Etienne aus und sofort verschwand die Vision.

«Werde ich sie finden?» Der Prinz fragte.

«Ja», sagte sein alter und weiser Freund, «aber glauben Sie mir, ich weiß, wie schwer es ist, Ihre Liebe zu verlieren.»

«Woher weißt du,» Etienne war überrascht, «sag es mir!»

Der alte Mann entfernte sich vom Spiegel und sein Gesicht war hinter den langen grauen Haaren nicht sichtbar, aber Etienne konnte schwören, dass es für einen Moment, nur für einen magischen Moment, wieder das junge und schöne Gesicht eines Prinzen wurde, der in eine rote Hexe verliebt war.

«Es ist lange her,» begann er, «in diesem Königreich, das es nicht mehr gibt, haben Krieg und Tod es zerstört, nachdem die schöne Hexe den König und den Bruder des Königs getötet hatte, der hübsch und jung war, und…»

«Und du warst es,» fuhr die Etienne fasziniert fort.

«Ja,» sein Freund nickte mit dem Kopf und setzte seine Geschichte fort, «ich war jung und mutig, ich suchte nach Ruhm und Schlachten, aber sie erschien, eine Schönheit aus einem dunklen Märchen, und strich mein ganzes Leben durch. Sie wurde die Frau meines älteren Bruders, des Königs, und brach mir für immer das Herz. Sie brauchte keine Liebe, ihr selbstsüchtiges Herz sehnte sich nach Macht, und ich konnte ihr nichts als mein Herz anbieten. Ich verließ den Palast und ging ins freiwillige Exil. Als mein Bruder plötzlich starb, wurde sie der Hexerei beschuldigt und auf dem Scheiterhaufen zum Tode verurteilt.

An dem Tag, an dem sie hingerichtet werden sollte, war mein Leben für immer zerstört.»

«Wurde sie hingerichtet?» fragte Etienne aufgeregt.

«Nein», kam die Antwort, «sie hat ihre Seele an den Teufel verkauft und dadurch vor dem Tod gerettet. Sie ist direkt vom Hinrichtungsort verschwunden, und ich habe nur ein Memo über sie.»

«Welcher?»

«Ein Fragment ihres Kleides», antwortete der Einsiedler. Er hielt ein Stück scharlachrotes Tuch in der Hand, und plötzlich rutschte es ihm aus den Händen.

«Was ist los?» Fragte Etienne aufgeregt, als ein seltsames Leuchten die gesamte Höhle erhellte.

«Ich habe sogar Angst zu denken,» antwortete der Zauberer, aber das Strahlen hat bereits den ganzen Raum beleuchtet, und ein Kleidungsstück fiel auf den Spiegel und begann zu wachsen. Jetzt war es kein Fragment, sondern ein königliches scharlachrotes Kleid.

Dann tauchten vor dem Hintergrund eines scharlachroten Kleides weiße Hände und ein Hals auf, und dann war alles vorbei, und eine rothaarige Schönheit stand vor ihnen. Ihre Schönheit hatte etwas Unheimliches, Blutgeronnenes und eine lange kreuzförmige Marke an einer langen Kette, die um ihren Hals gespannt war.

«Du hast mich angerufen», flüsterte sie und sprach den Bruder des Königs an. Ein kaltes Grinsen lief über ihre Lippen. «Ich hatte einen Traum», sagte sie, «und ich wurde wieder jung, wie ich es vor vielen Jahren getan habe, aber dies ist nur eine optische Täuschung.»

«Du bist zurück», sagte er. Sie ging zu ihm hinüber, ihr Gesicht strahlte weiß. Er war alt und sie war sehr jung. Ihre Schönheit leuchtete wie ein heller Stern, wie ihr rotes Haar gegen sein graues Haar.

«Ich hatte immer Angst, dass mich das Alter berühren würde», sagte sie wie in Gedanken, «aber es passierte noch schlimmer: Der Teufel machte mich bösartig und hässlich, wie er selbst.»

Ihre Augen blitzten vor Leben und Hoffnung.

«Komm mit mir,» sagte sie, «komm mit mir, und du wirst wieder jünger aussehen.»

«Violetta», sagte er und ging auf sie zu, aber die Narbe an ihrem Hals erinnerte ihn daran, dass sie anders war.

«Wirst du mit mir kommen?» Sie fragte.

«Ich kann nicht», antwortete er und in diesem Moment füllten sich ihre Augen wieder mit Wut und Hass.

«Du wirst es bereuen», ertönte in der Stille und die rothaarige Hexe verschwand.

«Geh weg, Etienne», sagte der Einsiedler, «lass mich nicht um dein Leben fürchten.»

«Denk dran, jetzt kennst du das Geheimnis der rothaarigen Hexe und die Gefahr wird dich verfolgen.»

Etienne ritt lange durch den Wald und ging zurück zum königlichen Schloss. Er ließ nicht das Gefühl, dass ihn jemand beobachtete, aber bisher hatte der Feind ihn nicht offen angegriffen. Odettes Gesicht war vor den Augen des Prinzen, und jetzt würde er sie finden, egal was es ihn kostete. Der Preis könnte hoch sein, aber er hatte vor nichts Angst.

Etiennes Erwachsenwerden wird seit langem auf der königlichen Burg gefeiert. Sowohl die Bauern, die den guten Prinzen liebten, als auch die Adligen, die ihn hoch schätzten, versammelten sich hier, und jeder von ihnen feierte dieses Ereignis auf seine Weise, obwohl es allen gleichermaßen lieb war.

Bauernmädchen rannten sofort auf den Prinzen zu, und Etienne schaffte es kaum, sich aus ihrem Kreis zu befreien und zu seinen Freunden zu gehen. Fritz und Ben waren wie immer bereit, jede lustige Gesellschaft zugunsten der Gesellschaft des Prinzen zu verlassen.

«Etienne, wo bist du gewesen», fragte Fritz zunächst, «hier warten einige sehr schöne Mädchen auf dich, sie wollen dir gratulieren.»

«Wenn du wüsstest, was wahre Schönheit ist», seufzte Etienne traurig.

«Was ist mit dir passiert?» Nur sein Freund konnte sich herausdrücken. «Bevor wir durch alle Tavernen im Bezirk gingen und wenn du keine Lust hast, das alles wieder aufzunehmen, dann habe ich es.»

«Ich war in einer alten Einsiedlerhöhle», sagte Étienne leise.

«Jetzt ist alles klar», unterbrach ihn Ben. «Man sagt, dass es so einfach ist, in die Welt der Hexerei einzutauchen, als würde man den Eingang zu einer Höhle überqueren.»

«Du hast recht», gab Etienne ehrlich zu und erinnerte sich daran, was heute in der Höhle passiert war.

«Ich habe auch Hexerei gesehen,» wie zufällig, Fritz warf,» an einen Schwanensee, niemand geht jetzt dorthin.»

Er schwieg einen Moment, als würde er sich nur schwer an die Züge eines nebligen Geistes erinnern können.

«Ich habe dort ein Mädchen gesehen», sagte er schließlich mit solcher Bewunderung, als würde er über den himmlischen Engel selbst sprechen.

«Mädchen,» entkam Etienne.

«Ja, sie war sehr schön. So schön, dass ich sie nicht einmal mit dir und dem Prinzen vergleichen kann, ich meine deinen seltsamen Bruder.»

Für Fritz war Christian immer seltsam, weil er im Gegensatz zu Etienne seine Jugend nicht in einer Taverne, sondern in Zweikämpfen verbrachte.

«Es war wie eine Vision», fuhr Fritz fort. «Sie trug ein luxuriöses Ballkleid, obwohl sie mitten in den Schwanenseen stand. Ich habe noch nie ein so schönes Mädchen gesehen. Sie hatte blonde Haare und klare Augen, ich war beeindruckt von ihrem Blick und dann direkt vor meinen Augen, aber ich schwöre, ich war nicht betrunken und es schien mir nicht, sie verwandelte sich in einen weißen Schwan und flog in die Ferne.»

Er erwartete, dass Etienne protestieren würde, aber er war fassungslos.

«Du sagst, sie hatte blonde Haare», konnte er nur sagen.

«Ja,» antwortete Fritz ohne zu zögern, «glaubst du mir?»

«Immer noch ein Schwanenmädchen,» Ben lachte ihn aus, «Sie können Geschichten erzählen. Überall, aber nicht am Hof, werden Sie sofort in die Hölle geschickt und entscheiden, dass Sie verrückt sind.»

«Ich schwöre dir, ich habe sie gesehen», widersprach Fritz, aber Ben unterbrach ihn.

«Still!»

Eine Gruppe junger Bäuerinnen gratulierte Etienne. Eine von ihnen reichte dem Prinzen einen Strauß Wildblumen.

«Machen Sie Bekanntschaft, Etienne, das ist Marie,» sagte Ben.

Marie setzte sich in einem anmutigen Knicks vor den Prinzen. Sie war sehr attraktiv, hatte goldenes Haar und erinnerte ihn ein wenig an Odette, aber dies war nicht seine Lieblingsprinzessin.

«Heute ist ein wundervoller Tag, Hoheit», sagte Marie und ihre Augen blitzten fröhlich. «Sind Sie glücklich?

«Ich bezweifle es,» Etienne antwortete ehrlich, er wollte nicht lügen oder sich zerstreuen, er sah dieses süße Mädchen nicht als Bedrohung für sein Glück.

«Sie sollten an einem Tag wie diesem glücklich sein», sagte sie.

«Es ist zu schwierig, mein Glück ist weit weg von hier, im Land der Schwanenseen.»

«Lieben Sie das Mädchen oder vielleicht?» Lächelte sie schlau.

«Vielleicht was?» fragte er.

«Vielleicht lieben Sie das Schwanenmädchen. Dies ist nur ein Märchen, aber ich wollte, dass es Realität wird, oder?»

«Ich verstehe nicht.»

«Kennen Sie die Legende?»

«Welche?»

«Es ist egal», antwortete sie.

«Welche Legende?» Etienne konnte nicht widerstehen.

«Über Mädchen – Schwäne, die nachts zu fabelhaften Schönheiten werden, wenn sie auf dem Schwanensee sind.»

«Nein, ich weiß nicht», sagte Etienne.

«ABER es ist nur ein Märchen», schüttelte sie traurig den Kopf.

«Warum ein Märchen?»

«Glauben Sie, dass dies Realität ist?»

«Lass meine Freunde mich auslachen, aber ich würde es gerne glauben.»

«Es ist unmöglich, Sie auszulachen», antwortete sie kokett.

«Warum nicht?»

«Weil heute ein Feiertag zu Ehren Ihres Geburtstages ist.»

«Aber es ist kein Glück in ihm.»

«Und Sie würden sich freuen, wenn es ein Mädchen gäbe, das Sie von ganzem Herzen lieben würde.

«Ich liebe nur ein Mädchen», begann Etienne, hatte aber keine Zeit zu beenden, wie die Herolde ankündigten: «Königin!»

Die Königin wurde von einem großen, luxuriös gekleideten Gefolge begleitet. Fast neben der Königin stand ein Mädchen, das Etienne einfach hasste. Ihr Name war Rosalyn, und nach Odettes Verschwinden wurde ihr vorausgesagt, dass sie Etiennes Braut sein würde.

Fritz war nicht überrascht und führte die Bauernmädchen vorwärts.

«Majestät, lassen Sie mich sie Ihnen vorstellen, sie kamen, um Ihnen und dem Prinzen zu gratulieren. Sie haben ein Geschenk für Sie», sagte er so höflich wie möglich. Die Mädchen setzten sich in anmutigen Knicks und Marie brachte der Königin ein kleines Ingwerkätzchen in einem Blumenkorb.

«Was für ein Zauber», brach die Königin hervor, «ich werde sie Clarice nennen», sagte sie nach einem kleinen Gedanken, «das war der Name meiner Großmutter, und ich denke, dieser Name liegt mir besonders am Herzen.

Das Kätzchen erkannte sofort, dass es in die Hände desjenigen gefallen war, der es selbst tun und alle dazu bringen würde, ihn zu lieben, wie das am meisten verehrte Kätzchen im Königreich. Vor Freude schlief es sofort in den Armen der Königin ein. Weder Etienne noch Christian hatten einen solchen Gefallen wie Kinder, aber sie waren keine niedlichen dreifarbigen Kätzchen.

«Etienne, eskortiere diese charmante Dame zum Schloss», befahl die Königin und legte Rosalyns Hand in Etiennes. Etienne biss vor Wut fast die Zähne zusammen, gehorchte aber.

«Hoheit», begann Rosalyn, sobald sie zusammen waren, «ich möchte Ihnen gratulieren.

«Ja, danke,» Etienne antwortete irgendwie ungeschickt, schaute zur Seite und zählte die Momente bis zu dem Moment, als sie sich schließlich trennten.

«Sie sind traurig», sagte sie. Was für eine Frage, und wer würde Spaß in der Gesellschaft einer dummen niedlichen Puppe haben.

«Ich bin ein wenig nachdenklich, es tut mir leid», sagte er als Antwort.

«Worüber?» Mit offensichtlicher Neugier fragte sie.

«Das ist nicht wichtig.»

«Öffnen Sie sich mir», lächelte sie.

«Ich dachte darüber nach …“ Etienne zögerte.

«Worüber?»

«Über die Legende.»

«Wie interessant.»

«Aber das ist nur eine Legende.»

«Viele Legenden erweisen sich als wahr», sagte Rosalyn.

«Denkst du?» Etienne zuckte die Achseln.

«Welche Legende stört dich», setzte Rosalyn ihre Befragung fort, «vielleicht kannst du es mir sagen.

«Die Legende der Schwanenmädchen», sagte Etienne.

«Man sagt, sie haben eine Prinzessin.»

«Prinzessin?»

«Ja, das schönste Mädchen der Welt. Der König des Bösen ist in sie verliebt, aber sie liebt einen anderen, und der König des Bösen hat geschworen, ihn zu vernichten.»

Etienne erstarrte überrascht, aber er hatte keine Zeit, eine andere Frage zu stellen. Ein Ritter aus dem Gefolge seiner Mutter näherte sich ihm.

«Ihre Majestät bittet Sie, zu ihr zu kommen», sagte er und verbeugte sich respektvoll vor dem Prinzen. Etienne nickte seiner unerwünschten Begleiterin kaum zu und eilte zu den Gemächern der Königin.

Sie wartete in ihrer Wohnung auf ihn.

«Etienne», begann die Königin, «ist es nicht an der Zeit, dass einige sich einige sehr wichtige Dinge für das Land genauer ansehen?

«Für das Land», wiederholte der Prinz mit sinkender Stimme.

«Du musst Rosalyn heiraten.»

«Ja, ich würde lieber die erste Bäuerin heiraten, die mir begegnet, oder ein Mädchen aus einer Taverne.»

«Sag das nicht, Etienne», befahl die Königin, «warum willst du Rosalyn nicht heiraten?»

«Weil ich verliebt bin», sagte er schließlich.

«Du bist verliebt,» die Königin brach aus, «in wen?»

«Ich weiß nicht, wo sie jetzt ist, aber ich werde sie finden.

«Wer ist sie?» Die Königin wiederholte ihre Frage.

«Die Prinzessin ist ein Schwan», antwortete Etienne und verstand nicht, was er sagte. «Ich liebe das Mädchen – den Schwan, ich liebe die Prinzessin Odette.

Die Königin war im Begriff in Ohnmacht zu fallen.

«Dies ist, was die Kommunikation mit Einsiedler-Zauberern bringt», schloss sie.

«Denk nach», hat die Königin bereits gebeten, «heute ist dein Erwachsenwerden, heute musst du dich darauf vorbereiten, König zu werden und deine Königin zu wählen. Rosalyn wäre für diese Rolle so geeignet.

«Niemals», brach Etienne hervor und sein Gesicht errötete vor Wut.

«Ich werde nur Odette heiraten», rief er, als er den Raum verließ. Die Königin legte ihre schlanke, anmutige Hand an die Stirn, nun, was für Schwierigkeiten sie mit ihren Söhnen hat.

Etienne beschloss, nach Odette zu suchen. Er betrat sein Zimmer nur, um seinen Umhang und sein Schwert zu nehmen. Rosalyn erschien plötzlich neben ihm. Ihr Haar war locker und der Kragen ihres Kleides war aufgeknöpft. Eine lange, gebogene Narbe in Form eines fünfzackigen Sterns glitzerte auf einer der freiliegenden Schultern.

«Gott», flüsterte Etienne und sah auf die Narbe. «Was ist das?

«Der Kuss der Hölle», antwortete sie in einem Traum.

«Dann…» begann Etienne, aber sie hielt ihn auf.

«Du gehst», fragte sie und ihre Lippen leuchteten schwach auf, «glaub mir, du wärst viel besser dran, hier zu bleiben.»

«Warum?»

«Der Fluch einer abgelehnten Braut kann der schlimmste sein», sagte sie.

«Ich verstehe nicht», sagte Etienne.

«Es gibt Kräfte auf der Welt, mit denen ein Sterblicher nicht konkurrieren kann.»

«Woher weißt du das?» Fragte Etienne.

«Vertrau mir, ich weiß, dass ich den König des Bösen kenne. Geh nicht», flüsterte sie.

«Ich muss gehen», antwortete Etienne entschlossen und rannte mit Umhang und Schwert aus dem Raum.

«Nun, lass es so sein,» sie schrie ihm mit Bosheit und Wut nach, «erinnere dich an meinen Fluch, du wirst niemals die finden, die du liebst, und sie kann niemals deine Braut werden, weil sie verflucht ist, sie ist eine Prinzessin – ein Schwan…

Nun, am Ende der Welt

Etienne fuhr lange durch den Wald, er ging zu dem Ort, an dem Legenden über verdammte Schönheiten geboren werden, zu den Schwanenseen. Am Abend verirrte er sich und war nur froh, eine kleine Taverne hinter den Bäumen auf einer Lichtung zu sehen.

Der Prinz betrat die Taverne und setzte sich an einen der leeren Tische. Eine Dienerin kam sofort mit einem Krug Wein auf ihn zu. Sie goss Wein in ein Glas und flüsterte:

«Wenn du dein Leben retten willst, geh weg!»

«Ich verstehe nicht», platzte er heraus, aber sie entfernte sich hastig von dem Prinzen, der Besitzer selbst näherte sich ihm.

«Willkommen in unserem Land», begrüßte er Etienne. «Bist du ein Reisender?»

«Ja», bestätigte Etienne, «ich bin nur verloren und kann mich nicht zurechtfinden, ich bin aus Versehen hier.»

«Vielleicht suchen Sie etwas, niemand wandert einfach hierher. Die ganze Welt kennt den schlechten Ruf dieses Ortes.»

«Nein», versicherte Etienne ihm, «in meinem Land wissen wir nichts über diesen Ort.»

«Dein Land?» Der Besitzer grinste, «Sie möchten sagen, dass Sie der Prinz eines Landes sind.»

«Nein», log Etienne hastig, «nein, ich bin nur ein armer Reisender», versicherte er ihm und im selben Moment dachte er, was seine Freunde, Mutter und Bruder sagen würden, wenn sie von seinem Abenteuer wüssten.

«Nun,» sagte sein unfreiwilliger Gesprächspartner, «Sie haben mich enttäuscht.»

«Glaub mir, das wollte ich nicht», Etienne wandte sich von ihm ab und wollte gerade das Gespräch beenden, aber der Wirt wollte ihn nicht verlassen, als wollte er etwas von dem jungen Prinzen bekommen.

«Du bist aus der Ferne», fragte er.

«Ich kann nicht sagen», antwortete Etienne, «vielleicht ist dieser Ort weit von meinem Land entfernt, aber ich weiß nicht einmal, wo ich bin und was für eine Taverne es ist.»

«Vertrau mir», versicherte ihm der Besitzer, «dies ist die beste Taverne der Welt.»

«Die beste?» Etienne kicherte.

«Ja, hier finden Sie nicht nur Wein, Essen und Snacks, sondern auch alles, was das menschliche Herz will.»

«Und was ist das?»

«Jenseitige Kräfte», flüsterte der Besitzer ihm zu, damit niemand anderes es hören konnte.

«Lachst du?» Etienne brach aus, aber der Besitzer schüttelte nur auf mysteriöse Weise den Kopf.

«Was auch immer Sie wollen, es wird hier sein, egal ob Sie ein Prinz oder ein einfacher Wanderer sind, die dunklen Mächte helfen jedem ohne Wahl, rufen Sie sie einfach an. Kennen Sie das Schloss der Hexenrosen oder seinen Meister.»

Etienne schüttelte den Kopf, aber er begann zu vermuten, dass etwas nicht stimmte.

«Was versuchst du zu sagen?» Etienne brach aus und der Besitzer entfernte sich ein wenig von ihm.

«Dass du fertig bist, Prinz Etienne,» sagte er und lächelte schlau wie eine Schlange.

Dieses Lächeln ärgerte Etienne, wie der Besitzer der Taverne am Ende der Welt von dem Prinzen eines anderen Königreichs erfahren konnte. Es bleibt nicht viel Zeit zum Verwischen. Im selben Moment stürmten schwarze Ritter in die Taverne, die schwarzen Ritter des Königs des Bösen, und es gab viele von ihnen.

«Hier ist es», rief ihr Chef, «Tod für Prinz Etienne!»

Etienne zog sein Schwert, den ersten Schlag schlug er einen der schwarzen Ritter nieder, aber es gab zu viele von ihnen. Etienne zog sich zurück und sah sich plötzlich einem anderen Feind gegenüber. Er legte sein Schwert an die Brust des Fremden. Plötzlich fiel der Helm, der seinen Kopf bedeckte, ab und Wellen von blendend blonden Haaren fielen über seine Schultern, so schön, dass es kaum zu glauben war. Wie durch ein Wunder stand Odette in der Kleidung eines jungen Mannes vor ihm.

«Odette!» flüsterte er. Er glaubte sich nicht.

«Etienne!» brach aus ihr aus.

«Ich habe dich auf der ganzen Welt gesucht», sagte er und vergaß den Kampf und die Gefahr.

«Ich habe dich gesucht», antwortete sie.

Etienne und Odette zogen sich vor dem Ansturm der schwarzen Ritter zurück. Odette drückte sich gegen die Wand und plötzlich knirschte etwas in ihr und Odette befand sich auf einer dunklen Treppe, die irgendwo hinunter führte. Die Tür schlug hinter ihnen zu.

«Ist es wieder eine Falle», flüsterte Étienne.

«Dies ist unsere Rettung», sagte Odette und packte ihn am Arm. Die Treppe wurde von seltenen Fackeln beleuchtet. Es gab nur noch eine Sache für sie, unterzugehen. Es gab kein Zurück und konnte es auch nicht sein, aber Etienne fand trotzdem Odette und war glücklich

«Gott, wo warst du?«fragte er.

«Frag mich nicht danach», flüsterte Odette traurig, «es ist nicht in meiner Macht, dir alles zu gestehen.»

«Ich habe dich gefunden, und das ist die Hauptsache», sagte er, «aber verspreche, dass du nicht wie zuvor wieder verschwinden wirst.»

«Ich kann nicht,» Odette schüttelte traurig den Kopf, «du hast mich fast umgebracht.»

«Ich wusste nicht, dass du es bist.»

«Noch eine Minute, und das hättest du meiner Leiche gesagt.»

«Und wie könnte ich denken, dass Sie das Prinzessinkleid für das Outfit eines armen Jungen gewechselt haben und statt Palästen in Tavernen gehen.»

«Warum habe ich nicht das Recht?» Odette lachte.

«Ich hätte dich nie gekannt», gab er zu.

«Zuerst warst du ein Liebhaber von Tavernen, jetzt ich, was ist der Unterschied,» sie lächelte.

«Wir müssen beide sehr dumm aussehen.»

«Es sieht so aus, als wären Sie ein Prinz geworden – ein Reisender, und ich habe mich als Junge verkleidet, es sieht schon nach Romantik aus, nicht wahr?»

«Ich habe dich immer geliebt», gab er ehrlich zu, aber sie beeilte sich, sich abzuwenden, denn jetzt war sie eine Schwanenprinzessin, kein irdisches Mädchen.

«Wo sind wir?» Fragte Odette und sah sich um.

«Vielleicht sind wir schon in der nächsten Welt, obwohl ich mir die Hölle etwas anders vorgestellt habe, und noch mehr den Himmel», sagte Etienne.

«Schwarze Ritter, was wollten sie?» brach aus ihr aus.

«Sie haben mich oder vielleicht uns beide gesucht.»

«Sie dienen dem König des Bösen.»

«Rotbert?»

«Ja, er ist der König des Bösen, man kann seiner Hexerei nicht entkommen.»

«Ich habe gehört,» sagte Etienne, «dass er seine Macht über die Welt mit dunklen Mächten teilt und dass er…»

«Verwandelt Mädchen in Schwäne», beendete sie.

«Ja.»

«Und Sie denken, dass dies nur eine Erfindung gewöhnlicher Menschen oder ein Märchen ist?»

«Ich weiß nicht», antwortete er.

«Das ist Realität, aber es sieht so sehr nach einem Märchen oder einer Legende aus, nicht wahr?»

«Kann das wirklich passieren?»

«Warum nicht», antwortete Odette auf seltsame Weise und ihre Augen verdunkelten sich.

«Ich habe dich gefunden, und das ist die Hauptsache», sagte Etienne.

«Finden Sie?» sie grinste, «aber wir müssen irgendwie aus diesem Labyrinth herauskommen, wenn es überhaupt einen Ausweg gibt.»

Plötzlich fiel ein Lichtstrahl auf ihren Weg, es war hell, aber es war eine Art Magie darin.

«Wo werden wir wohl hingehen?» Fragte Etienne unwillkürlich.

«Wahrscheinlich bis ans Ende der Welt», antwortete Odette.

Das Licht wurde heller. Hier befanden sie sich wieder an der frischen Luft. Sie standen neben einem alten und schönen Tor.

«Vielleicht kommen wir rein?» Schlug Etienne vor.

Sie betraten das offene Tor und befanden sich in einem steinernen Innenhof vor einem kleinen Steinbrunnen.

«Nun, am Ende der Welt,» lächelte Odette, «habe ich so etwas noch nie gesehen, aber vielleicht ist jemand hier, obwohl ich es bezweifle.»

«Höchstwahrscheinlich ist dies ein verlassener Ort.»

«Vielleicht leben hier Elfen», sagte Odette lachend, obwohl sie noch nicht wusste, was der Witz sie kosten würde.

«Ist hier jemand?» fragte Etienne.

«Ich fürchte, wenn uns jemand sieht», warf Odette einen Blick auf die Kleidung ihres Jungen, «dann werden wir nicht mit Elfen, sondern mit Vagabunden verwechselt.»

«Du hast Elfenhaare», sagte der Prinz.

Plötzlich gurgelte etwas am Boden des Brunnens.

Etienne eilte zum Brunnen.

«Schau,» brach er aus, «es ist noch Wasser drin.»

«Also leben Feen nicht dort», antwortete Odette, «oder verstecken sie sich unter Wasser, Hoheit?

«Der Prinz ist immer bereit, dir zu dienen,» Etienne lächelte, «du bist auch eine Prinzessin, wenn auch im Jungenoutfit, aber wegen dir, Odette, bin ich bereit, mit der ganzen Familie Schluss zu machen,» fügte er leise hinzu, «außer natürlich du keine Fee bist.»

Ein Lächeln konnte kaum auf ihren Lippen bleiben.

«Was ist, wenn ich eine Fee bin?» Fragte sie traurig und erwartete keine freundliche Antwort.

«Es ist mir egal», gab Etienne aus tiefstem Herzen zu und sie verdunkelte sich ein wenig, Traurigkeit lief über ihr Gesicht, sie hatte jetzt nichts als das Gefieder eines Schwans und den Befehl der Hexennacht.

«Was machen wir jetzt?» Fragte Odette und wandte sich vom Brunnen ab.

«Wir werden an etwas denken», entschied Etienne. «Bleib hier, und ich werde versuchen, jemanden am Leben zu finden, wenn hier Leute sind.»

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